Durch die nach der Ausgliederung der Profiabteilung bereitgestellten Millionen von Investor Klaus-Michael Kühne konnte der HSV auf dem Transfermarkt nochmal zuschlagen, insgesamt 23,2 Millionen Euro gab der Klub über den Sommer für neue Spieler aus - ein Transferminus von über fünf Millionen Euro, trotz eigentlich klammer Kassen.
"Es ist richtig, dass der HSV dank Kühne jetzt Geld für neue Spieler ausgeben kann, das er eigentlich nicht hat. Aber ich empfinde da überhaupt keinen Neid. Ein solches Investorenmodell ist ein durchaus gangbarer Weg", stellte Schmadtke in der "Hamburger Abendpost" klar.
Als Wettbewerbsverzerrung empfindet er das Modell nicht: "Dann müssen diese Fragen wirklich breit diskutiert werden. Was ist mit den sogenannten Werksklubs, also mit dem VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen? Was ist mit 1899 Hoffenheim oder RB Leipzig, die maßgeblich von Gönnern oder Unternehmen finanziert werden?"
Auch Köln Investoren gegenüber offen?
Vielmehr habe er, so Schmadtke weiter, den Eindruck, "dass sich die beschweren, die solche Möglichkeiten nicht haben. Und entsprechende Offerten sehr wohl nutzen würden."
Auch Köln sei einem Investor gegenüber demzufolge nicht abgeneigt, immerhin sei die Schere zwischen Arm und Reich in der Liga mittlerweile extrem: "Wir würden das auf jeden Fall sehr genau prüfen. Dazu gehören allerdings auch die Fragen wie die Gefahr einer Abhängigkeit von einem Investor und dessen mögliche Einflussnahmen. Beim HSV bringt sich Herr Kühne ja auch öffentlich sehr stark ein."
Schmadtke kritisiert HSV-Verhandlungen
Der Kölner Manager hätte jetzt auch selbst in der Situation sein können, einen externen Geldgeber zu haben: Vor der vergangenen Saison wäre Schmadtke beinahe beim HSV gelandet, der Aufsichtsrat entschied sich damals aber für Oliver Kreuzer.
"Rückblickend ist es sowohl für den HSV als auch für mich besser, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Das hat einfach nicht zusammengepasst", betonte Schmadtke allerdings: "Ich fand es schon ungewöhnlich, dass ich vor einem vertraulich vereinbarten Termin von zwei Journalisten begrüßt werde. Und von einem echten Dialog mit dem Rat konnte dann leider keine Rede sein."
Stattdessen entschied er sich für Köln, jetzt rechnet er mit einer schwierigen Saison und baut daher auf die Unterstützung der Anhänger: "Die Fans sind dankbar, dass wir nach all den Auf- und Abstiegen der vergangenen Jahre hier keine Luftschlösser mehr bauen. Unser Ziel ist allein der Klassenerhalt, das akzeptieren unsere Anhänger."
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