Noveski: "Denke von Jahr zu Jahr"

SID
Nikolce Noveski wurde von Trainer Kasper Hjulmand in seinem Amt als Kapitän bestätigt
© getty

Nikolce Noveski spielt seit 2004 beim FSV Mainz 05. Wie viele Jahre noch dazu kommen, ist offen - der "Opa" in Rheinhessen entscheidet von Jahr zu Jahr.

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Kasper Hjulmand musste nicht lange überlegen. Der alte, neue Kapitän beim Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 ist und bleibt Nikolce Noveski. Das verkündete der neue Trainer bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Sommer.

Der "Opa" mit der Kapitänsbinde bestreitet bereits seine elfte Saison in Rheinhessen - viele der Nachwuchskicker, die langsam in den Kader aufrücken, hatten in ihrer Jugend Noveskis Trikot mit der Nummer vier im Schrank.

"In der vergangenen Saison hatten wir noch mehr Spieler in meinem Alter im Kader, aber die sind alle weg, nur ich bin übrig geblieben", sagte der 35-Jährige der Main-Spitze: "Aber ich komme mit den Jungen gut klar. Ich habe da keinen Abstand zu denen und sage: Ich bin der Profi, der schon 20 Jahre spielt, nehmt meine Schuhe und bringt sie mir auf den Trainingsplatz."

Eine Zukunft ohne den introvertierten Noveski, der mit den 05ern am Donnerstagabend bei Asteras Tripolis um den Einzug in die Play-offs der Europa League spielte, können sich die Fans der Rheinhessen kaum vorstellen.

Vereinstreue trotz guter Angebote

Längst ist der 1,90-m-Hüne im selbsternannten Karnevals-Verein zu einer Institution geworden. Nicht zuletzt, weil er als treue Seele gilt. Noveski ging mit Mainz sogar in die 2. Liga, obwohl er gute Angebote anderer Klubs hatte.

Der mazedonische National-Verteidiger ist der dienstälteste Profi des FSV. Er ist der letzte im Kader verbliebenen Spieler aus der Mainzer Bundesliga-Premierensaison 2004/05. Sein Vertrag läuft noch bis 2015.

Wie es weitergeht? "Ich kann da jetzt nichts voraussagen", sagte er: "Ich denke nur von Jahr zu Jahr." Seine letzte Vertragsverlängerung im März war natürlich nur Formsache.

Trauriger Torrekord

Dabei hat der Musterprofi aus Bitola, der einst bei Hansa Rostock und Erzgebirge Aue unter Vertrag stand, in seiner Wahlheimat auch bittere Momente erlebt. Im Verlauf seiner Karriere zog Noveski in punkto Eigentoren mit dem bis dato alleinigen Rekordhalter Manfred Kaltz (Hamburger SV/6) gleich.

Allerdings benötigte der ehemalige deutsche Nationalspieler dafür 581 Bundesliga-Spiele, während Noveski die Bestmarke bereits in seiner 173. Partie knackte.

FSV-Manager Christian Heidel hatte damals eine einfache Erklärung parat: "Er ist halt immer da, wo es brennt. Es ist einfach Pech." Immerhin: In die Mannschaftskasse musste der Rekordschütze nichts einzahlen.

Dabei war Noveski am 19. November 2005 noch ein ganz anderes "Kunststück" gelungen: Im Bundesliga-Derby gegen Eintracht Frankfurt (2:2) unterliefen dem Modellathleten gleich zwei Eigentore binnen 132 Sekunden. Zum Glück gelang "Niko" der Anschlusstreffer. "Immerhin war es mein erster Hattrick", sagte Noveski nach dem "Albtraum" mit Galgenhumor. Die Fans jedenfalls verzeihen ihrem Abwehrchef beinahe alles.

Nikolce Noveski im Steckbrief