Vor der Saison verlängerte Neuer seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2019, im "Kicker" stellte er klar: "Vorige Saison spielten wir bis Ende März den besten Fußball, den ich mit einer Mannschaft erlebt habe. Als es hinterher nicht mehr so lief, wollte ich ein Zeichen setzen, dass ich da weiter mithelfen möchte und meine Zukunft weiter bei Bayern sehe."
Mit seinen 28 Jahren sei er immerhin jetzt im besten Fußballer-Alter: "Roman Weidenfeller hält mit nunmehr 34 Jahren noch immer weltklasse. Ich habe noch ein paar Jährchen vor mir. Aber im Moment läuft es für mich schon gut, auch wenn ich das eine oder andere Wehwehchen hatte."
Seine Karriere plant er in jedem Fall zumindest noch "sehr langfristig" in München, ein Wechsel in eine andere Liga ist aktuell kein Thema für den Welttorhüter: "Ich plane nicht, ins Ausland zu wechseln. Ich kann auch anders eine neue Sprache lernen. Diese Erfahrung im Ausland kann man später noch machen. Ich würde es nicht ausschließen, aber im Moment spiele ich bei einer der besten Mannschaften, da bin ich gut aufgehoben."
Neuer: Erfolge der Mannschaft zählen
Doch auch seine persönlichen Leistungen wurden jetzt erneut gewürdigt, zum zweiten Mal wurde Neuer von deutschen Sportjournalisten zum Fußballer des Jahres gewählt. "Ich hatte nicht damit gerechnet, obwohl ich mir natürlich bewusst bin, dass ich gute Leistungen gezeigt habe", so der Nationalkeeper: "Ich denke darüber nicht viel nach. Es sind die Erfolge der Mannschaft, die vor allem zählen und mir am meisten bedeuten."
Trotzdem sei ihm die individuelle Auszeichnung ebenfalls wichtig, durch den WM-Titel werde sie für ihn umso wertvoller: "Klar bin ich stolz darauf, diese Auszeichnung macht froh. Wir sind in diesem Jahr Weltmeister geworden, da hat diese Wahl noch eine zusätzliche Bedeutung. Alle diese Auszeichnungen sind fantastisch."
Somit stehe der WM-Titel für Deutschland, "der Titel Fußballer des Jahres wird für mich stehen. Es ist eine Auszeichnung fürs Leben, weil ich eben in diesem Jahr 2014 gewählt wurde, in dem wir Weltmeister wurden, also die beste Mannschaft der Welt."
"Der Titel war ganz außergewöhnlich"
Schließlich sei der WM-Sieg sportlich noch über dem Champions-League-Titel mit dem FC Bayern einzuordnen: "Es ist schwieriger, mit der Nationalelf etwas zu erreichen, weil die Spieler aus verschiedenen Vereinen zusammenkommen und seltener zusammen sind. Da muss man anders arbeiten. Und gerade 2014 stießen einige Leistungsträger wegen Verletzungen später dazu, deshalb war der Titel ganz außergewöhnlich."
Im Verein dagegen seien die Automatismen einfacher, "und es besteht in jedem Jahr die Möglichkeit, den Champions-League-Titel zu gewinnen".
Ein Motivationsproblem bei Deutschlands Nummer Eins müssen die Fans aber auch nach den beiden titelreichen Vorjahren in jedem Fall nicht befürchten: "Dazu bin ich zu ehrgeizig. Wir starten jede Saison bei null, es gibt immer wieder neue Titel, da will ich jedes Mal vorne dabei sein."
Manuel Neuer im Steckbrief