Viele Experten prophezeien dem FC Bayern aufgrund seiner zahlreichen WM-Fahrer einen holprigen Saisonstart. Für Babbel kein Thema, wie er in der "AZ" klar stellte vielmehr müsse Guardiola es schaffen, wieder alle Spieler zu integrieren.
"Ich habe in New York das Spiel gegen die Mexikaner gesehen. Da haben acht WM-Fahrer gefehlt, aber was da auf dem Platz stand, das ist allererste Sahne. Und man hat nicht das Gefühl, da fehlt was. Das hat sehr, sehr harmonisch, sehr eingespielt gewirkt", so Babbel: "Das wird die große Kunst sein, dass Pep Guardiola die Jungs richtig aufbaut, damit sie dann auch über das Jahr weg funktionieren können."
Außerdem funktioniere die Nachwuchsförderung bestens: "Dann kommt ein junger Gaudino hinterher, da sieht man einfach, der Junge hat einen Riesenpotenzial. In ein, zwei Jahren ist der eine feste Größe, wenn er sich so weiterentwickelt. Aber Bayern hat den weltbesten Trainer, der bekommt das hin. Er hat die Erfahrung mit Barcelona, deswegen mache ich mir da keine großen Sorgen."
Verständnis für Guardiola
Zwar werde es kein Spaziergang wie in der Vorsaison, als die Münchner mit 19 Punkten Vorsprung Meister wurden, dennoch glaubt Babbel daher an die Titelverteidigung: "Das ist der Sinn eines großen Kaders und der FC Bayern ist exzellent bestückt."
Dass Guardiola seinem Gegenüber im Spiel gegen die MLS-Allstars nach einigen harten Fouls im Testspiel nicht die Hand schütteln wollte, versteht der ehemalige Münchner indes: "Da würde ich mich auch richtig aufregen. Da bringst du deine Nationalspieler 10 Minuten vor Schluss und denen fällt nichts Besseres ein, als einen noch mal aus den Latschen zu treten. Also ganz ehrlich: Da habe ich höchstes Verständnis dafür."
Babbel: Mehr Lebensqualität für Lahm
Darüber hinaus äußerte sich Babbel auch zur Entscheidung von Kapitän Philipp Lahm, seine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden: "Das war ja kein Prozess, der von heute auf morgen stattfand. Und so ein Abgang ist natürlich ein Traum. Was er jetzt kennenlernen wird, ist eine Erhöhung seiner Lebensqualität von 300 Prozent. Diese Tage, wenn Länderspielpause ist, die werden ihm richtig gut tun."
Als neuer Kapitän im DFB-Team kommen für ihn nur zwei Spieler in Frage: "Bastian Schweinsteiger, der es allein aufgrund seiner Anzahl an Länderspielen und seiner Leistungen verdient hätte, und Manuel Neuer. Beide haben ein gewisses Standing - auch außerhalb Deutschlands, die sind höchst anerkannt im Ausland. Beide bringen eine unglaubliche Erfahrung mit."
Gianluca Gaudino im Steckbrief