Thomas Müller verliert ungern. Selbst beim Schaulaufen des FC Bayern München vor rund 2.000 Mitarbeitern eines Sponsors. Er dirigierte, traf mehrfach - und schrie bei manch Entscheidung der Betreuer auf. Schließlich will er gewinnen, ganz egal gegen wen.
"Wo wir in der Bundesliga oder im DFB-Pokal spielen und wie die Voraussetzungen sind, ist kein Thema. Mir ist egal, wie der Gegner heißt", sagte der 24-Jährige im Anschluss an die Übungseinheit. Man müsse an die eigenen Vorzüge glauben, dann habe es jedes Team schwer. Gegen den VfL Wolfsburg reichte diese Einstellung trotz einer improvisierten Vorbereitung immerhin zu einem 2:1-Auftakt-Erfolg.
Indes setzte es im Duell der wohl ersten Verfolger für Borussia Dortmund eine bittere 0:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. "Es war über die ganze Spielzeit sehr eng. Die Treffer sind in der ersten und in der letzten Minute gefallen", so Müller. Ob des Stotterstarts sieht der Nationalspieler den BVB aber nicht sofort im Hintertreffen.
"Jede Mannschaft muss sich finden"
"Ich denke, man sollte keine Prognose für die nächsten Wochen abgeben. An den ersten Spieltagen kann man nicht über die Kräfteverhältnisse sprechen. Jede Mannschaft muss sich erstmal finden", sagte Müller. Sein Teamkollege David Alaba pflichtete ihm bei. Wenngleich er Leverkusens aggressiven Auftritt durchaus als Statement wertete: "Sie haben gezeigt, was für sie mit dieser Mannschaft möglich ist. Es war eine Handschrift zu erkennen."
Am Samstag reist der Rekordmeister zu Schalke 04. Zwei Tage zuvor wird die Gruppenphase der Champions League ausgelost und Europas Fußballer des Jahres gekürt - mit Arjen Robben und Manuel Neuer sind zwei Bayern neben Weltfußballer Cristiano Ronaldo unter den drei Kandidaten. "Die Chancen, dass es einer unserer Spieler wird, stehen bei Zweidrittel", sagte Müller. "Sie hätten es verdient. Genauso steht Ronaldo nicht zu Unrecht zur Wahl."
Thomas Müller im Steckbrief