Di Maria ein Opfer der Marke Real

Von Marco Nehmer
Angel di Maria (r.) gab am Wochenende sein Debüt für die Red Devils
© getty

Christoph Metzelder ist sich sicher, dass Angel Di Maria den Champions-League-Sieger Real Madrid nicht aus sportlichen Gründen verlassen musste. Der frühere Profi der Königlichen sieht die Pflege der Weltmarke als dominierenden Beweggrund für die Real-Transferpolitik. Toni Kroos werde sich aber durchsetzen, auch für Sami Khedira gebe es eine Zukunft.

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"Er war ein herausragender Spieler, der aber unter dem Radar flog in Sachen öffentlicher Wahrnehmung, Vermarktungsmöglichkeit oder Superstar-Status. Für die Marke Real hat er nicht so viel Potenzial", analysiert Metzelder im "Kicker" die Gründe für den Abgang von Di Maria.

Der Argentinier bekannte zuletzt, er habe den Verein nicht verlassen wollen, doch Real jagte ihn nach vier Jahren vom Hof. Manchester United griff zu - für die Rekordsumme von 75 Millionen Euro. "Di Marias Abgang war aus meiner Sicht betriebswirtschaftlich nötig aufgrund der Verpflichtungen, die Real zuvor getätigt hatte", so Metzelder.

Die Madrilenen investierten im Sommer über 120 Millionen Euro, verpflichteten unter anderem James Rodriguez und Toni Kroos. "Es wird schon auch bei Real versucht, Spieler abzugeben, um den Saldo nicht allzu groß werden zu lassen", erklärte der Vizeweltmeister von 2002.

"Mit Xabi verliert die Mannschaft das Hirn"

"Der Transfer Xabi Alonsos war indes wohl nicht geplant von Seiten Reals", analysierte Metzelder den zweiten schwerwiegenden Abgang bei den Königlichen. "Vermutlich sah Alonso die Chance, eine neue Erfahrung zu sammeln, und bat um die Freigabe", so der langjährige Dortmunder.

"Mit ihm verliert die Mannschaft das Hirn, den Akteur, der den Rhythmus bestimmt", betonte er. Den Abgang des 32-Jährigen soll nun Kroos auffangen, an den Metzelder glaubt: "Land, Liga, Sprache, Mentalität und vor allem auch Fußballkultur - alles ist neu, und das wird sicherlich etwas brauchen. Das geht einfacher, wenn man gewinnt. Aber das wird funktionieren. Dafür ist Toni zu gut."

Metzelder: Khedira kriegt seine Chance

Zuletzt sah man aber im Ligaspiel bei Real Sociedad (2:4), dass bei Real ein System mit Kroos als einzigem Mann vor der Abwehr auf Dauer zu instabil ist. Deshalb sieht Metzelder den zweiten Deutschen trotz aller Gerüchte im Sommer wieder als ernsthafte Option.

"Trainer Carlo Ancelotti hat ja fast schon durchblicken lassen, dass er vom 4-3-3 der vergangenen Saison vielleicht wieder auf ein 4-2-3-1 wechselt, möglicherweise mit Sami Khedira als Stabilisator für den defensiven Bereich", so Metzelder. "Ausgeglichenheit zwischen Defensive und Offensive ist ihm wichtig und da ist Sami dank seiner Lauf- und Zweikampfstärke ein perfekter Spieler für."

Angel di Maria im Steckbrief

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