Gündogan: "Bin bald wieder dabei"

Von Adrian Franke
Ilkay Gündogan merkt, dass er "immer mehr der Alte werde"
© getty

Ilkay Gündogan fiebert seinem Comeback entgegen, seit über einem Jahr muss der 23-Jährige wegen Problemen an der Wirbelsäule zuschauen. Doch mittlerweile ist die Rückkehr greifbar, Gündogan will schon in wenigen Wochen wieder für Borussia Dortmund auflaufen und mit dem BVB voll angreifen. Allerdings gab er auch Einblicke in seine lange Leidenszeit.

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"Der Tag ist nicht mehr allzu weit entfernt, mit jeder Einheit geht es etwas besser. Ich bin sehr weit, auch wenn die Erfahrung im Elf-gegen-elf-Spiel noch fehlt", berichtete Gündogan im "Kicker". "Nach der Länderspielpause endlich wieder im Kader zu stehen, das müsste eigentlich klappen. Aber klar ist: Wir überstürzen nichts und warten den perfekten Zeitpunkt ab."

Deutschland spielt am 11. Oktober gegen Polen und drei Tage darauf gegen Irland, für den BVB steht danach das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln auf dem Programm. "Bald bin ich wieder dabei. Ich merke, dass ich immer mehr der Alte werde", kündigte Gündogan weiter an.

Training wieder "normalisiert"

Dennoch musste er zugeben, dass die Trainingseinheiten nach der langen Pause zunächst ihre Tücken hatten: "Zunächst war es schwierig, wenn ich den Ball angenommen habe, und in meinem Rücken kam ein Gegenspieler angerauscht. Das war ein etwas mulmiges Gefühl, aber mittlerweile hat sich das normalisiert. Auch die engen Drehungen mit Ball mache ich schon wieder, ohne groß nachzudenken."

Lediglich ein paar muskuläre Probleme in den Beinen hatte der Mittelfeldmann zuletzt noch, "aber das ist ja fast schon angenehm, das gehört dazu. Das fühlt sich schon wieder an wie bei einem echten Fußballer. Ganz klar: Ich habe den Spaß endlich wiedergefunden. Aktuell muss man mich eher bremsen."

Lange schwebte Gündogan im Ungewissen, ursprünglich sei er von einer Pause von zwei Wochen ausgegangen: "Dann zog sich das aber immer mehr in die Länge. Acht Wochen, vier Monate, irgendwann hatte ich das Zeitgefühl verloren, wie lange ich eigentlich schon raus war. Operieren lassen wollte ich mich nicht, das war die letzte Option, aber letztlich habe ich gedacht: Es geht einfach nicht voran. Jetzt musst du es machen."

"Auch für den Kopf nicht leicht"

Durch den Eingriff fühle er sich jetzt fast schon wieder wie vor der Verletzung, dennoch sei es die schlimmste Erfahrung seiner Karriere gewesen: "Irgendwann denkst du sogar: Wieso habe ich nicht einen ganz normalen Kreuzbandriss? Dann hast du ein halbes Jahr Pause, vielleicht etwas länger, und du hast ein klares Ziel vor Augen. Bei mir war die ganze Entwicklung immer ungewiss, auch für den Kopf war das nicht leicht."

Doch jetzt kann er den Blick wieder nach vorne richten und will den verkorksten Dortmunder Saisonstart mit sieben Punkten aus den ersten sechs Spielen schnell korrigieren. "Man muss auch sehen: Alle Teams, die viele WM-Teilnehmer stellen, haben Probleme. Hätten wir im Teamverbund ein bisschen besser verteidigt, könnten wir sogar auf Platz eins stehen", betonte Gündogan.

Zudem wisse Trainer Jürgen Klopp, "wo er ansetzen muss. Es gilt vor allem, als Mannschaft konsequent gut gegen den Ball zu arbeiten. Ich gehe davon aus, dass der Großteil der vielen Verletzten nach der Länderspielpause wieder voll im Saft sein wird, mich eingeschlossen. Und dass wir spätestens dann wieder so richtig Fahrt aufnehmen."

Ilkay Gündogan im Steckbrief

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