"Die Gladbacher sind sportlich zwei, drei Schritte weiter. Sie sind ein stabiles Element in der Bundesliga. Nicht umsonst spielt die Borussia in der Europa League - und generiert dadurch Mehreinnahmen, mit denen man ein bisschen planen kann. Es wird immer erzählt, dass man in der Europa League kein Geld verdienen kann. Das stimmt allerdings nur bedingt", betonte Schmadtke im "Kicker".
Immerhin sei der FC aktuell nur ein Aufsteiger, wie Schmadtke im Doppelinterview mit Gladbachs Sportdirektor Max Eberl weiter ausführte: "Da erkenne ich schon deutliche Unterschiede zwischen den Klubs. Die Entwicklung, die Gladbach in den vergangenen Jahren genommen hat, ist beeindruckend gut."
Eberl: "FC ein schlafender Riese"
Eberl zeigte sich von den warmen Worten des Konkurrenten "geehrt", mahnte gleichzeitig aber: "Den FC halte ich für einen schlafenden Riesen. Die Kölner werden sich in der Liga etablieren und dann sicherlich auch nach oben schielen. Jörg hat einen Plan, das weiß ich. Den hatte er schon in Hannover und ihn mit dem entsprechenden Erfolg umgesetzt."
Dazu gehört aus Kölner Sicht vor allem die Beständigkeit. "Kontinuität ist häufig der Anfang von erfolgreichen Zeiten. Deshalb wünscht sie sich jeder, auch wir versuchen das. Unser Ziel ist es, in dieser Konstellation, in der wir gerade sind, auch langfristig zusammenzuarbeiten. Der Trainer, die Geschäftsführer haben Verträge bis 2017, Jörg Jakobs bis 2018. Das zeigt die Richtung", so Schmadtke.
Schmadtke: Tradition kann Belastung sein
Darüber hinaus wissen beide Verantwortlichen, dass sie sich nicht auf den vergangenen Lorbeeren ihrer jeweiligen Klubs ausruhen können. "Tradition ist ein schönes Gut. Aber die garantiert dir keinen Erfolg. Manchmal kann Tradition auch eine Belastung darstellen", erklärte Kölns Sportboss: "Wegen der Erwartungshaltung, die alleine aufgrund der Historie des Vereins geschürt wird."
Weiter führte der 50-Jährige aus: "Wenn ich Sätze höre wie "Paderborn gehört nicht in die 1. Liga", wundere ich mich schon. Schauen Sie sich Paderborns Bundesligastart an. Vor Jahren wurden Augsburg, Freiburg oder Mainz belächelt - mittlerweile sind sie Bestandteil dieser Liga."
Zudem könne man die Werksklubs wie Leverkusen oder Wolfsburg nicht blind kritisieren und auf Tradition pochen: "Der HSV ist auch fremdfinanziert mal schnell tätig geworden auf dem Transfermarkt. Wir können nicht unterscheiden: Dieses Geld ist uns angenehm, weil es ein Traditionsklub bekommt, dieses aber nicht. So funktioniert das nicht. Wir müssen darüber reden, was zulässig ist. Bis jetzt ist alles zulässig und damit auch legitim."
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