Heidel ist urlaubsreif

SID
Christian Heidel hatte in den letzten Tagen viel zu tun
© getty

Das Gedränge am "Wühltisch" hat dermaßen geschlaucht, dass Christian Heidel eine Auszeit braucht. "Eine Stunde hin, eine zurück", sagte der Manager des FSV Mainz 05, der nach seinem "Kaufrausch" kurz vor dem torlosen Remis am Sonntag gegen Hannover 96 nicht mehr zu seinem fünftägigen Kurzurlaub am Donnerstag verraten wollte.

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Die freien Tage hat sich Heidel trotz des schwachen Saisonstarts der Mainzer (Aus im DFB-Pokal, Aus in der Europa League, zwei Punkte aus zwei Ligaspielen) unter dem neuen Trainer Kasper Hjulmand verdient. Schließlich war der 51-Jährige den ganzen Sommer über damit beschäftigt, den personellen Umbruch des Fußball-Bundesligisten zu managen - an Urlaub war dabei nicht zu denken.

Nun, nach dem nicht weiter erwähnenswerten 0:0 vor 27.647 Zuschauern gegen Hannover (4 Punkte), verkündete Heidel das Ende der Transferaktivitäten des FSV. Nach fünf Verpflichtungen innerhalb weniger Stunden war diese Aussage auch nicht verwunderlich.

Drei Leihen aus der Liga

Der Spanier Jairo Samperio Bustara (FC Sevilla/2 Millionen Euro Ablöse) und der Argentinier Pablo De Blasis (Asteras Tripolis/1,2 Millionen) kommen ebenso an den Bruchweg wie der frühere FSV-Profi Sami Allagui (Hertha BSC), Philipp Wollscheid (Bayer Leverkusen) und Jonas Hofmann (Borussia Dortmund). Allagui, Wollscheid und Hofmann werden für ein Jahr ausgeliehen, eine Kaufoption gibt es nur bei Allagui.

Heidel war sichtlich darum bemüht, die Last-Minute-Transfers zu rechtfertigen. "Das sind keine Panik-Verpflichtungen, das sind logische Verpflichtungen. Es dauert eben ein bisschen, um Spieler zu ersetzen. Das ist das Los der Kleinen", äußerte der gelernte Bankkaufmann: "So ein Umbruch braucht Zeit. Man kann sich auch im März brutal verkaufen."

Der Manager gab zu, dass er in den vergangenen Tagen einen "gewissen Druck" verspürt habe. "Aber ich bin nicht derjenige, der deswegen abends auf der Couch zusammenbricht. Das ist ja mein Job, der macht mir Spaß", sagte der Funktionär: "Wir machen sicher nicht alles richtig. Wir versuchen aber, so wenige Fehler wie möglich zu machen."

"Sind super Verpflichtungen"

Laut Heidel hat der Klub mit Blick auf die Finanzen kaum Fehler gemacht, die Ausgaben für die neuen Spieler seien nur leicht höher als die Transfereinnahmen. Zudem sei der Kader auch nicht größer geworden. Sportlich sollen die Neuen dem FSV rasch weiterhelfen. "Die Integration geht in Mainz normal immer sehr schnell", äußerte Heidel.

Innenverteidiger Niko Bungert erwartet sogar noch mehr von den Neuzugängen. "Das sind super Verpflichtungen, es sind Leute mit großer Klasse", sagte Bungert: "Die Neuen sind unbelastet, sie können vielleicht sogar die anderen in der Mannschaft mitziehen."

Darauf hofft auch Hjulmand. "Ich habe ab Dienstag viel Arbeit. Ich muss sehen, wer welche Qualitäten einbringen kann", äußerte der Däne: "Wir haben auf die richtigen Spieler gewartet und sie bekommen - das ist sehr entspannend für mich."

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