"Man kann ihn ignorieren, aber nicht kritisieren. Und ich habe ihn einmal kritisiert, deswegen war ich für ihn eine persona non grata", machte Kreuzer sein Verhältnis mit Investor Kühne bei "Sky90" öffentlich. "Ich glaube, für ihn war klar, dass er nur einsteigt, wenn die Personalie Kreuzer geklärt ist", so der ehemalige Sportdirektor des HSV. Dies musste letztlich der angeheuerte Beiersdorfer tun, der sich nach einigen Wochen in denen man "sehr gut zusammengearbeitet" habe von Kreuzer trennte.
Dieser sieht dahinter jedoch einen Befehl aus höherer Ebene: "Wie ich Didi kennengelernt habe, war diese Handlung eigentlich nicht Beiersdorfer." Ohnehin sei es "mühsam" gewesen, mit Kühne zusammenzuarbeiten, der Kreuzer in der Öffentlichkeit die Kompetenz abgesprochen hatte. "Wir haben vor diesen Aussagen einmal telefoniert, das war ein sehr angenehmes Gespräch. Ein paar Tage später ging es los. Ich habe mehrmals angeboten, ihn persönlich kennzulernen - für ihn war das Thema Kreuzer beendet", so der 48-Jährige.
Keine verfrühte Kritik an Zinnbauer
Kühne hatte auch "zum Trainingsauftakt sofort Mirko Slomka angezählt" - ein Verhalten, das Kreuzer nicht nachvollziehen konnte: "Es war dann aber auch für mich nicht einfach, an die Öffentlichkeit zu gehen, weil wir den Deal mit Kühne gebraucht haben." Nun mahnt der Ex-Sportdirektor davor, auch Slomka-Nachfolger Josef Zinnbauer nicht genug Zeit zu geben: "Von der Leistung her waren diese drei Spiele in Ordnung. Sie müssen Ruhe bewahren, die Siege werden kommen."
Dafür habe die Mannschaft auch genug Qualität. "Sonst schlägt man Dortmund nicht 3:0 zu Hause. Die Kardinalsfrage war immer: Warum kann diese Mannschaft nicht regelmäßig abrufen", so Kreuzer. In einem seiner ersten Gespräche mit Beiersdorfer habe er diesen Punkt angesprochen, er wollte "das Gesicht dieser Mannschaft verändern", wie "ein roter Faden" habe sich die Inkonstanz durch die Saison des krisengebeutelten HSV gezogen.
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