"NRW-Modell hat Fanszene beruhigt"

SID
Reinhard Rauball ist seit 2007 Ligapräsident
© getty

Für Liga-Präsident Reinhard Rauball hat sich das Modell der Polizei in Nordrhein-Westfalen bezüglich reduzierter Polizeieinsätze bei gewissen Spielen durchaus bewährt.

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Eine Testphase von vier Bundesliga-Spieltagen ist zwar sehr kurz, aber sinnvoll, um Erfahrungswerte zu sammeln", sagte der 67-Jährige der "Sport Bild", "ich glaube, dass das NRW-Modell eine Beruhigung der Fanszene bewirkt hat, weniger Polizeipräsenz ist auf hohe Akzeptanz bei den Fans gestoßen."

Laut Rauball gehören zum Konzept nicht nur Spiele, die in puncto Sicherheit weniger relevant sind, "dazu gehört auch ein von der Sicherheitsstufe her deutlich höher anzusiedelndes Spiel wie das Ruhrgebietsderby". Er sei vorsichtig optimistisch, dass diese Testphase zu einem positiven Endergebnis führe.

Das NRW-Innenministerium will erst nach vier Wochen eine Bilanz des Testlaufs ziehen. Am Samstag steigt das Kohlenpott-Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund; in Gelsenkirchen hatte es beim letzten Vergleich schwere Krawalle gegeben.

"Recht zur freien Meinungsäußerung"

Die Proteste gegen den Zweitliga-Emporkömmling RB Leipzig, der von einem milliardenschweren Brausehersteller aus Österreich unterstützt wird, sieht der Präsident von Borussia Dortmund gelassen: "Die Fans haben das Recht zur freien Meinungsäußerung. Ich habe nichts dagegen, wenn Protest-Aktionen wie zuletzt Choreografien bei Union Berlin gegen RB Leipzig durchgeführt werden - wenn sie friedlich sind."

Rauball sieht im Dezember durchaus Chancen, dass die Einführung der Torlinientechnik von den Bundesligisten diesmal mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit auf der Ligaversammlung angenommen wird: "Ich schließe nicht aus, dass es zur Einführung der Torlinientechnik kommt, aber sicher ist es nicht." Durch Auf- und Abstieg könnte es zu einer Veränderung des letzten Abstimmungsergebnisses kommen.

Klar ist für den Liga-Präsidenten, dass DFB-Chef Wolfgang Niersbach (63) im Mai 2015 die Nachfolge von Theo Zwanziger als Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA antritt.

Unterstützung für Niersbach

"Ich habe schon vor einem Jahr gesagt: Stellt euch vor, wir werden Weltmeister und kein Deutscher sitzt im FIFA-Exko. Von daher bin ich froh, dass Wolfgang Niersbach bei unseren internen Gesprächen durchblicken lässt, dass er sich zur Verfügung stellen wird, sollte das DFB-Präsidium ihn offiziell zur Wahl vorschlagen", betonte Rauball.

Niersbach sitzt auch gleichzeitig im Exko der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Zuletzt war Zwanziger vonseiten des DFB und der Liga zum Rücktritt aus dem FIFA-Vorstand aufgerufen worden, nachdem er im Sommer Niersbach in der Öffentlichkeit angegriffen hatte. Der 69-Jährige aus Altendiez weigert sich jedoch beharrlich und will bis zum Ende seiner Amtszeit im FIFA-Exko bleiben.

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