Der Wechsel von Sinan Kurt zum FC Bayern hat nicht nur zwischen dem Rekordmeister und Borussia Mönchengladbach für Verwerfungen gesorgt - auch die Fans laufen Sturm, bedrohen und beleidigen den Youngster im Internet. Kurts Berater schlägt Alarm.
"Es ist ungeheuerlich, was da einige Leute von sich geben", echauffierte sich Kurt-Berater Michael Decker in der "Welt" über den Umgang mit dem Toptalent. Decker fühlt mit seinem Mandanten: "Das ist eine schwere Zeit für ihn, die er da gerade durchmacht."
In der Anonymität des Internets drohen aufgebrachte Gegner des Bayern-Transfers dem 18-Jährigen Gewalt an, attackieren Kurt mit vulgären Ausdrücken, stigmatisieren den Juniorennationalspieler als "Judas". All das habe den gebürtigen Mönchengladbacher "schwer erschüttert und richtig mitgenommen", so Decker.
"Er hat darunter gelitten"
"Natürlich hat er das laufend verfolgt. Und er hat darunter gelitten", erklärte er weiter. Dabei hatte Kurt unmittelbar nach seinem Wechsel zunächst beteuert, Anfeindungen würden an ihm abprallen: "Jede Beleidigung macht mich nur noch heißer, es bei Bayern zu packen."
Kurt wurde in der Jugendakademie der Fohlen ausgebildet und gilt als hochveranlagt, entsprechend vehement stemmte sich Max Eberl gegen einen Abgang. Kurt aber legte sich schon frühzeitig auf die Bayern fest, die kurz vor Ende der Transferperiode den Durchbruch erzielen konnten.
Zwischenzeitlich hatte sich gar ein Rechtsstreit angebahnt, Kurt und sein Berater wollten sich aus dem Vertrag klagen. Der Rekordmeister aber kam der hohen Forderung der Fohlen letztlich zum Teil nach, leistungsbezogen kann sich die Ablösesumme auf bis zu 2,5 Millionen Euro summieren.
Sinan Kurt im Steckbrief