"Es war wie bei den Beatles"

Von SPOX
Karl-Heinz Rummenigge plant für 2015 eine FCB-Tour nach China
© getty

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge blickt im Interview mit "Goal.com" positiv auf die USA-Reise zurück und erzählt, welcher Trip als nächstes geplant ist. Gleichzeitig will er die Belastung für Profis reduzieren und sieht UEFA und FIFA in der Pflicht. Auch beim Financial Fairplay plädiert er für Konsequenz - hält Sanktionen aber für falsch.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Trotz zusätzlicher Belastungen und Reisestrapazen hält Karl-Heinz Rummenigge die USA-Reise der Bayern für einen großen Erfolg: "Die USA-Tour und das Büro in New York waren ein sehr gelungener Start", sagte der Vorstandsvorsitzende im Interview mit "Goal.com". "Als unsere sechs Weltmeister in Portland auf den Platz kamen, gab es Standing Ovations. Es war wie bei den Beatles", schwärmt er.

Die USA und Asien seien derzeit "die wichtigsten Märkte" für den FC Bayern, weshalb Rummenigge bereits die nächste Tour im Auge hat: "2015 werden wir wahrscheinlich nach China gehen, um Analoges zu unternehmen."

Der zeitliche Rahmen dafür sei jedoch sehr eng gesteckt. Rummenigge sieht "maximal eine Woche per anno", um mit der Mannschaft in den USA oder Asien auf Promotion-Tour zu gehen. Potenzieller Kritik an solchen Projekten verwehrt sich Rummenigge: "Es ist wichtig, das Thema nicht negativ zu besetzen. Für die Bundesliga besteht eine Notwendigkeit."

Rummenigge fordert mehr Urlaub für Spieler

Um gleichzeitig das Team nicht zu stark zu belasten, fordert der Vorstandsvorsitzende eine Entzerrung des Fußballkalenders: "Wir müssen einen besseren Spielplan entwickeln. Besser heißt für mich, dass nach einer Europa- oder Weltmeisterschaft den Profis ausreichend Regeneration gewährt wird."

Deshalb plädiert Rummenigge für einen mindestens vierwöchigen Urlaub nach großen Turnieren sowie eine ebenso lange Vorbereitungszeit für den Trainer vor Saisonbeginn. "Diese zwei Monate muss man blockieren. Egal, was kommt", fordert Rummenigge.

Sein Wunsch an FIFA und UEFA sei es, den Spielplan "zum Wohle der Spieler und Trainer zu verändern. Sie leiden darunter. Sie haben zu wenig Regeneration. Und das schadet der Motivation."

PSG? "Wir halten das für nicht fair"

Auch beim Thema Financial Fairplay sieht Rummenigge die UEFA in der Pflicht. Er äußert sich zuversichtlich, dass Europas Fußballverband weiterhin konsequent gegen Verstöße vorgehen werde: "Man kann die Zeichen der UEFA nicht missverstehen. Ich glaube nicht, dass sie sich von irgendeinem Präsidenten, egal wo er sitzt, drohen lässt", sagte Rummenigge. "Niemand braucht glauben, seinen eigenen Weg gehen zu können. Die UEFA wird das nicht akzeptieren."

Gleichzeit unterstrich der 59-Jährige die Notwendigkeit des FFP, um investitionsstarken Klubs Grenzen zu setzen: "Nehmen Sie das Beispiel Paris Saint-Germain: Da steht ein riesiges Unternehmen dahinter. Mit fast unendlich viel Geld. Da die Stärke des Kaders sehr vom Transfermarkt abhängig ist, könnte unendlich investiert werden. Wir halten das für nicht fair", stellte er klar.

Sanktionen, wie sie unter anderem PSG im vergangenen Sommer auferlegt wurden, hält er jedoch für den falschen Weg. "Ich bin kein Freund von Sanktionen. Es gibt genug politische Beispiele, wo Sanktionen keine Wirkung zeigten." Stattdessen sei Rummenigge jemand, "der auf Überzeugung setzt."

Karl-Heinz Rummenigge im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema