"Müssen schneller und härter arbeiten"

SID
Peter Knäbel fordert eine professionellere Arbeitseinstellung beim HSV
© getty

Peter Knäbel stürzt sich voller Elan in seine Rolle als neuer Hoffnungsträger des strauchelnden Traditionsklubs Hamburger SV. "Alle anderen Vereine arbeiten sehr hart. Wir müssen härter und schneller arbeiten", sagte Knäbel bei seiner Vorstellung als Direktor Profifußball beim Hamburger SV.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Unter seiner Regie solle der abgestürzte Bundesliga-Dino so schnell wie möglich wieder zum "Hoch im Norden" werden. "Das ist eine große Aufgabe", sagte Knäbel einen Tag vor seinem 48. Geburtstag an diesem Donnerstag. Auf diesem Weg müsse der HSV "ganz, ganz viele kleine Schritte gehen", sagte Knäbel, der sich an der Elbe lässig, selbstbewusst und voller Energie präsentierte.

Der ehemalige Spielmacher des Stadtrivalen FC St. Pauli tritt beim HSV die Nachfolge des am 14. Juli entlassenen Oliver Kreuzer an. Über die Vertragslaufzeit machte der HSV keine Angaben. Mit Knäbels Verpflichtung sind die Umbaumaßnahmen in der Vereinsführung abgeschlossen, der Vertraute der Trainerlegende Ottmar Hitzfeld komplettiert das neue "Dreigestirn", sagte Klubchef Dietmar Beiersdorfer.

Beiersdorfer: "Sportliches Set-up fertiggestellt"

"Das sportliche Set-up ist so weit fertiggestellt, dass es jetzt richtig losgehen kann", sagte Beiersdorfer: "Mit aller Macht und Einsatz wollen wir alle zusammen endlich in die Spirale gelangen, die nach oben führt." Neben Knäbel hatten die Hanseaten bereits Nachwuchschef Bernhard Peters, der seit dem 1. August für die Jugendabteilung des HSV verantwortlich zeichnet, von 1899 Hoffenheim geholt.

Unter Beiersdorfer soll Knäbel, der seit 2009 als Technischer Direktor des Schweizerischen Fußball-Verbandes (SFV) gearbeitet hatte, künftig die Zusammenstellung des Teams übernehmen und zur Schnittstelle zwischen Vorstand und der Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer werden. Für ihren Wunschkandidaten machten die klammen Hamburger "eine kleine Gebühr im kleinsten sechsstelligen Bereich" als Ablöse locker, sagte Beiersdorfer.

Früher Balljunge beim HSV

Schon gegen Borussia Dortmund wird Knäbel gegen Borussia Dortmund (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER) erstmals in dem Stadion, in dem er früher Balljunge war, auf der HSV-Bank sitzen: "Zum Geburtstag wünsche ich mir, den Fans und den Verantwortlichen dann drei Punkte."

Auf Knäbel, der die "Komfortzone" in der Schweiz ganz bewusst verlassen hat, wartet trotz aller Euphorie eine schwere Aufgabe. Der HSV liegt nach einem ganz schwachen Saisonstart mit nur zwei Punkten aus den ersten sechs Spielen auf dem letzten Tabellenplatz.

Horror-Saison droht

Den Hamburgern droht wie im Vorjahr eine Horror-Saison mit existenzbedrohendem Kampf gegen den Abstieg. Knäbel wolle auf dem Weg zurück in einer bessere Zukunft das "Puzzle wieder zusammensetzen". Gleich am ersten Tag setzte er sich lange mit Zinnbauer und der Mannschaft zusammen, um einen Weg aus der Krise zu finden.

Der frühere Meistertrainer Hitzfeld traut Knäbel die schwierige Aufgabe in Hamburg zu. "Peter besitzt eine hohe fachliche und soziale Kompetenz", sagte der 65 Jahre alte Ex-Coach von Borussia Dortmund und dem FC Bayern der Bild-Zeitung. Als Nationaltrainer der Schweiz habe er sich immer wieder eine zweite Meinung bei dem Familienvater eingeholt. "Peter hat ein sehr gutes Auge für Spieler und kann sie sehr gut einschätzen", sagte Hitzfeld.

Knäbel kennt die Bundesliga aus seiner Zeit als Spieler, absolvierte 108 Bundesligaspiele für St. Pauli, den VfL Bochum und 1860 München. Seit Wochen galt er bei den Norddeutschen als Top-Kandidat für den verwaisten Posten.

Borussia Dortmund - Hamburger SV: Alle Fakten zum Spiel

Artikel und Videos zum Thema