18 Pflichtspiele verloren die Gladbacher in Folge nicht - doch gegen den BVB fand die Fabel-Serie am Wochenende ein jähes Ende und wenn es nach Trainer Lucien Favre geht, war die Niederlage vermeidbar. "Der BVB hat ein sehr gutes Spiel gemacht und wir konnten nicht das abrufen, was wir können. Trotzdem bin ich sicher, dass wir mindestens einen Punkt mitgenommen hätten, wenn dieses Tor nicht fällt", analysiert der Coach das Spiel in der "Sport Bild".
Ungeachtet der jüngsten Niederlage sieht Favre seine Mannschaft auf dem richtigen Weg, denn die Borussia steht nach elf Spieltagen auf einem Champions-League-Platz. "Wir sind zu Recht auf Platz drei und haben niemals Punkte gestohlen. Unsere 20 Punkte haben wir uns verdient", gab der 57-Jährige zu Protokoll.
Der Trainingsleiter ist davon überzeugt, dass jetzt eine entscheidende Phase für seine Mannschaft ansteht, in der er versuchen will, sich mit Gladbach oben festzusetzen: "Es geht so schnell, es ist so eng in dieser Liga. Wenn du eine Serie hinlegst, ein paar Spiele gewinnst, geht es sofort nach oben." Dazu müsse sein Team jede Woche eine große Leistung zeigen, sonst würde es gegen jeden Gegner schwer.
Krise beim BVB keine Überraschung
Die jüngste nationale Misere bei der anderen Borussia wundert den Schweizer angesichts der BVB-Entwicklung in den letzten Jahren nicht. "Der Trainer ist dort seit 2008, es ging immer nach oben. Sie haben wichtige Spieler verloren und sich trotzdem weiterentwickelt. Aber irgendwann kommt so eine Phase und du musst gegen Verletzte Formkrise und Pech ankämpfen", so Favre, der davon ausgeht, dass das jedem Trainer mal passiert.Die Wechselgerüchte seines ehemaligen Schützlings und heutigen BVB-Stars will der Coach nicht weiter befeuern: "Nur so viel: Ich verstehe jeden Verein, der Interesse an Marco hat. Aber er ist groß genug, selbst zu entscheiden, was er künftig macht." Einen Wechsel von vergleichbarer Größenordnung wird es wohl auch in Zukunft nicht bei Gladbach geben: "Wir haben im Sommer versucht, Kevin de Bruyne von Chelsea auszuleihen. Plötzlich kommt Wolfsburg - und dann war es vorbei, da haben wir keine Chance ganz einfach."
Vielmehr setzt Favre auf Verstärkungen aus den eigenen Reihen. "Es ist normal, dass Spieler wechseln. Gerade wenn man erfolgreich ist, weckt das Begehrlichkeiten", ist Favre überzeugt und fügt an: "Wichtig für uns ist, dass wir gute Jungs haben, die aus dem eigenen Nachwuchs aufrücken - das ist die Basis. Und die haben wir, glauben Sie mir."
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