Auch der FC Bayern hatte 2008 großes Interesse und Heidel gab in der "Bild" zu, dass das Klopp "schon beschäftigt" habe. Die Münchner entschieden sich aber für Jürgen Klinsmann, doch die Anfragen aus Leverkusen waren noch konkreter: "Leverkusen wollte ihn zunächst unbedingt haben. Jürgen hat damals auch eher zu Bayer tendiert, doch dann ist der Klub umgeschwungen." Die Werkself verpflichtete stattdessen Bruno Labbadia.
Das Interesse des BVB dagegen "wurde immer stärker. Aki Watzke hatte sich schon 2006 über Klopp bei mir erkundigt und natürlich habe ich ihn über den grünen Klee gelobt. Es gab damals schon Menschen, die sicher wussten, dass Kloppo mit seiner Art nur in Mainz funktionieren könnte. Er wurde ja von einem Klub sogar einmal gecastet (dem HSV, d.Red.)", berichtete Heidel weiter.
Heidel überzeugt Watzke
Allerdings habe er BVB-Boss Hans-Joachim Watzke schlicht gesagt: "Der Tag, an dem du vielleicht mal Jürgen Klopp holst - den wirst du in deinem Leben niemals bereuen." Dennoch war es ein weiter Weg bis zur Einigung mit der Borussia. "Das erste Gehalt, was der BVB ihm angeboten hat, lag weit unter dem, was Klopp zur gleichen Zeit bei uns in Mainz hatte", so der Mainzer Manager.
Daraufhin habe ihn Watzke angerufen und fragte: "Meine Güte, was zahlt ihr ihm denn da?" Heidel habe dann geantwortet: "Ich habe in den letzten Jahren lieber auf einen Spieler verzichtet, um Jürgen so zu bezahlen, wie er es verdient. Er ist der wichtigste Mann hier." Heidel weiter: "Ich glaube, Aki hat sein Angebot daraufhin noch mal überarbeitet - und einen Supertrainer verpflichtet."
Dennoch hatte auch Heidel selbst noch Überzeugungsarbeit leisten müssen: "Wir waren damals wieder in der 2. Liga, haben mit Köln, Gladbach und Hoffenheim um den Aufstieg gespielt. Ich ging dann zu ihm und sagte: 'Wenn wir hochgehen, verlängerst du noch ein Jahr. Wenn nicht, musst du den Schritt zu einem größeren Klub und wieder in die Bundesliga gehen.' Kloppo hatte in der 2. Liga nichts mehr verloren."
Der Kader von Bayer Leverkusen im Überblick