"Nach Enkes Tod dazugelernt"

SID
Jupp Heynckes feierte große Erfolge als Trainer
© getty

Der frühere Welttrainer Jupp Heynckes sieht den deutschen Profifußball fünf Jahre nach dem Selbstmord des damaligen Nationaltorhüters Robert Enke stärker für das Thema Depression sensibilisiert.

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"Die Vereine und auch die Trainer haben dazugelernt", sagte der 69-Jährige am Dienstagabend bei einer Diskussionsrunde in Hannover zum Abschluss der Ausstellung "Robert Enke - unser Freund und Torwart".

"Ich halte es für außerordentlich wichtig, dass Vereine den Spielern psychologische Hilfe anbieten. Bei vielen Vereinen sind mittlerweile auch Psychologen angestellt", sagte Heynckes: "Ein guter Trainer muss heute die Fähigkeit besitzen, Probleme bei Spielern außerhalb der sportlichen Leistung zu erkennen."

Heynckes berichtete, selbst in der Schlussphase seiner Karriere mit dem Thema konfrontiert worden zu sein. "Ich habe selbst in den vergangenen vier Jahren einen Fall gehabt, wo wir gemeinsam mit dem Spieler einen Weg gefunden haben, da wieder raus zu kommen", sagte er, natürlich ohne dabei einen Namen zu nennen. Im fraglichen Zeitraum trainierte Heynckes Bayer Leverkusen und den FC Bayern.

Prominente Gäste

Sportlich zog Heynckes den Vergleich zwischen Enke und Weltmeister-Keeper Manuel Neuer, die sich sehr ähnlich seien. "Wenn ich Neuer sehe, sehe ich auch Robert", sagte er.

An der von Enke-Biograph Ronald Reng moderierten Diskussionsrunde nahm neben Heynckes noch Enkes guter Freund Marco Villa teil.

Zu den Gästen zählten neben Witwe Teresa Enke der frühere Hannover-Coach Mirko Slomka, 96-Präsident Martin Kind, Ex-Profi Steven Cherundulo sowie Hannovers Ersatztorhüter Markus Miller, der 2011 selbst wegen mentaler Erschöpfung in Behandlung war.

Die Ausstellung in Hannover besuchten in fünf Tagen 6500 Besucher. Enke, der unter langjährigen Depressionen litt, hatte sich am 10. November 2009 das Leben genommen.

Jupp Heynckes im Steckbrief

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