Boateng: So bin ich keine Hilfe

Von Adrian Franke
Für Kevin-Prince Boateng verlief die Hinrunde mehr als enttäuschend
© getty

Ganze 14 Punkte hat der FC Schalke 04 nach elf Spielen auf dem Konto, Kevin-Prince Boateng wartet in der laufenden Bundesliga-Saison noch auf seine erste Torbeteiligung. Der 27-Jährige übte sich jetzt in Selbstkritik und nahm die Mannschaft in die Pflicht. Die externe Kritik an seiner Person stört ihn trotzdem nach wie vor.

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"Meine Hinrunde ist absolut nicht zufriedenstellend. Wenn ich fit war, habe ich durchaus gute Spiele gemacht, die an die vergangene Saison erinnerten", betonte Boateng in der "Sport Bild", fügte aber hinzu: "Bei anderen Spielen war ich selbst nicht zufrieden. Fakt ist dabei auch: Ich habe oft mit Schmerzen gespielt. Das war im Rückblick sicher falsch von mir. So kann ich der Mannschaft nicht helfen."

So habe er sich "wochenlang fit spritzen lassen, da ich der Mannschaft unbedingt helfen wollte. Ich hatte einen positiven Willen, für diesen habe ich aber mit der Kritik an meiner Person bezahlt. Das ist Fußball. Das kann passieren, wenn man unbedingt spielen will. Ich bin nicht bei 100 Prozent. Wenn man permanent angeschlagen ist und nicht voll belasten kann, ist dies logisch.

Trotzdem ist der Mittelfeldmann mit der Kritik an seiner Person nicht einverstanden: "Daran habe ich mich gewöhnt, dass ich bei Niederlagen raus gepickt werde.

"Kritik oft unfair"

Dass es oftmals in den vergangenen Wochen unfair ablief, ist allerdings auch Fakt. Es wird oft nicht bewertet, wie ich spiele, sondern wie Schalke spielt. Ob ich verletzt war, für die Mannschaft auf einer anderen Position spielen musste, wird da oft nicht berücksichtigt."

Weiter weiß der Deutsch-Ghanaer allerdings auch: "Es gibt eben viele Menschen, die darauf warten, dass es nicht läuft. Das ist okay für mich."

Daher sei die Reaktion der Fans auf ihn derzeit auch "unterschiedlich. Ich polarisiere halt. Allerdings stört es mich schon extrem, wie Menschen in den sozialen Netzwerken anonym beleidigen. Das geht oft zu weit."

Dennoch nahm er das Team ab sofort in die Pflicht: "Wir als Mannschaft sollten endlich aufhören, uns insgesamt Alibis zu geben. Es ist kein Vorstand an der jetzigen Situation schuld, kein Aufsichtsrat, kein Trainer, gar keiner außer uns Spielern. Jens Keller hat hier hervorragende Arbeit geleistet, uns zweimal in die Champions League geführt. Roberto Di Matteo weiß, wie man Fußball spielen lässt. Wir als Mannschaft sind in der Bringschuld."

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