Sorgenkind der Knappenschmiede

SPOX
04. Dezember 201418:07
Trainer Jürgen Luginger steht mit der königsblauen U23 in der Regionalliga schlecht da getty
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Schalkes zweite Mannschaft torkelt dem Abstieg entgegen, die Lage wird immer bedrohlicher. Die Bayern entwickeln einen neuen Linksverteidiger und Paderborn will einen zweifelhaften Titel los werden.

SPOXSPOXSchalke 04: Die Lage ist bedrohlich

Bereits Ende Oktober hatte Nachwuchsdirektor Oliver Ruhnert gewarnt - und nach dem Abschluss der Vorrunde steht die U 23 der Knappen in der Regionalliga West tatsächlich auf einem bedrohlich schlechten 16. Platz. Lediglich die Sportfreunde Siegen und Neuling Hennef 05 konnte Schalkes zweite Mannschaft nach der Hälfte der Saison hinter sich lassen. 13 Punkte aus 17 Spielen sind ein erschreckender Wert, der die Abstiegsangst auf Schalke weiter schürt. Vor der Saison hatten sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die U 23 von Trainer Jürgen Luginger schrittweise zu verjüngen, um mit einer U 21 in der Liga zu bestehen. Ein Vabanquespiel wie sich jetzt herausstellt. "In dieser Phase der Saison sind es keine Anlaufschwierigkeiten mehr, sondern ernsthafte Proble­me", gab Ruhnert schon vor wenigen Wochen zu. "Wir haben mit der U 23 ein Sor­genkind." Die Probleme in punkto Einstellung und Mentalität der zweifellos talentierten Mannschaft haben weder der Trainer noch die Verantwortlichen der Knappenschmiede bisher beheben können, das 2:0 gegen Neuling FC Kray vor zwei Wochen war der einzige Sieg aus den letzten zwölf Partien. Ein durchaus möglicher Abstieg würden unter Umständen die Diskussionen um den Sinn oder Unsinn einer Abmeldung der zweiten Mannschaft vom Spielbetrieb neu entfachen...

SPOXEintracht Frankfurt: Trainerwechsel ohne Wirkung

Mit einer knappen Pressemitteilung machte die Eintracht vor wenigen Tagen von sich reden. "Das Leistungszentrum von Eintracht Frankfurt reagiert auf die angespannte sportliche Situation und hat sich von seinem bisherigen Coach der U 19, Daniyel Cimen, getrennt. Auch sein Co-Trainer Christos Arnautis wird nicht mehr auf der Trainerbank der A-Junioren sitzen. Nachwuchs-Cheftrainer Alexander Schur und Videoanalyst Patrick Glöckner werden ab sofort die Geschicke der U 19 leiten", hieß es darin. Schur und Glöckner waren bis zum Sommer als Trainergespann der abgemeldeten U 23 aktiv. Der im Jugendfußball eher ungewöhnliche Vorgang, sich wegen fehlender sportlicher Erfolge von seinem Trainerteam zu verabschieden, zeigt nochmal deutlich die prekäre Lage bei der Eintracht auf. Ein Abstieg des ältesten Jahrgangs und damit unmittelbaren Zulieferers der Talente für die Profis wäre fatal - angesichts sechs Punkten aus zwölf Spielen, dem vorletzten Tabellenplatz und einem Rückstand von acht Punkten auf das rettende Ufer aber ein ziemlich wahrscheinliches Szenario. Der Trainerwechsel hatte jedenfalls nicht den gewünschten kurzfristigen Effekt: Im Kellerduell gegen Greuther Fürth setzte es für die Eintracht-Bubis eine satte 1:4-Heimklatsche. SPOX

SPOXFSV Mainz: Dank Fünferpack auf Tuchfühlung

Das Verfolgerduell gegen den Karlsruher SC sollte für die U 19 richtungsweisend werden. Und der Mainzer Nachwuchs unterstrich eindrucksvoll seine Ambitionen, in diesem Jahr in die Halbfinals einziehen zu wollen. Mit 7:3 gelang auswärts ein Kantersieg und zugleich der höchste der Saison. Bis auf zwei Punkte hat sich Mainz nun an Tabellenführer Hoffenheim herangeschoben, die ersten beiden Teams der Südstaffel ziehen in dieser Saison ins Semifinale um die deutsche Meisterschaft ein. Der Sieg beim KSC war für Angreifer Heinz Mörschel so etwas wie ein Erweckungserlebnis. In den elf Spielen davor traf Mörschel lediglich zweimal. Und dann in Karlsruhe fünfmal innerhalb von 45 Minuten. Zwischen der 20. und 65. Minute schnürte Mörschel seinen Fünferpack, katapultierte sich in der Torjägerliste auf Tuchfühlung zu den Top-Torjägern der Liga und hat in der internen Torjägerliste nun Tom Schmitt überholt. Mörschel ist als hängende Spitze oder im Mainzer 4-2-3-1 als alleiniger Angreifer einsetzbar und trotz seiner Jugend körperlich schon sehr weit. Der 1,90-Meter-Schlacks gehört in Sandro Schwarz' Truppe sogar noch dem jüngeren Jahrgang an, Mörschel feierte im August erst seinen 17. Geburtstag.

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SPOXBayern München: Ein Österreicher auf dem Sprung

Ganz oben steht die U 19 des Rekordmeisters noch nicht, aber sie ist nah dran an den begehrten ersten Plätzen. Und immerhin können sich die Münchener mit dem flüchtigen Ruhm schmücken, die derzeit gefährlichste Offensive aller A-Jugend-Bundesligisten zu stellen. 40 Tore haben die Bayern in zwölf Spielen geschossen. Michael Eberwein führt mit neun Toren die interne Torjägerliste an, dahinter folgt nun schon Zugang Sinan Kurt. Der ehemalige Gladbacher, der mit seinem Wechsel an die Isar bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, findet sich immer besser zurecht und hat nun auch schon sechsmal getroffen - allerdings in nur sieben Spielen. Einmal durfte der 18-Jährige auch schon in der U 23 in der Regionalliga Bayern ran. Da gab es beim Remis gegen Schweinfurt zum Abschluss der ersten Saisonhälfte einen kleinen Rückschlag im Kampf um Platz eins, Tabellenführer Würzburg bleibt sieben Punkte entfernt. Immerhin entwickelt sich in der vierten Liga vielleicht ein potenzieller nächster Bundesligaspieler. Österreichs U-21-Nationalspieler Ylli Sallahi ist einer der Gewinner der Vorrunde und laut Trainer Erik ten Hag auf dem besten Weg zu Pep Guardiola. Im Sommer durfte Sallahi bereits ein wenig reinschnuppern bei den Profis, nun sieht ten Hag im linken Außenverteidiger einen Kandidaten für die Profis. Allerdings wollen die Bayern mit ihrem Talent offenbar auch nichts überstürzen. "Noch ein halbes Jahr bei uns würde ihm guttun, um seine Leistung zu stabilisieren", sagt ten Hag. Im Sommer könnte dann aber der Schritt in die Bundesliga folgen.

SPOXSC Paderborn: Raus aus der Bedeutungslosigkeit?

Die Profis haben den Sprung nach oben schon geschafft, jetzt sollte dann auch die U 23 der Ostwestfalen nachziehen. Die krebst immer noch in der Westfalenliga, Staffel 1 herum und stellt damit die klassentiefste Zweitvertretung aller Bundesligisten. Während die zweiten Mannschaften von Stuttgart, Dortmund und Mainz sich mit Bielefeld, Duisburg oder Dresden messen dürfen, heißen die Gegner des SCP in der 5. Liga SC RW Maaslingen, TuS Hiltrup oder Victoria Clarholz. Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com

Ein ernsthaftes Heranführen möglicher Talente an die erste Mannschaft dürfte in der Oberliga nur schwer realisierbar sein. Nach zwei dritten Plätzen zuletzt strebt Paderborn mit Trainer und SCP-Urgestein Markus Krösche den Aufstieg in die Regionalliga an. Trotz eines verhältnismäßig jungen Kaders mit einigen A-Jugendspielern steht der SCP an der Spitze - der Vorsprung auf Preußen Münster II beträgt allerdings nur einen Punkt. Vor der Saison hatte Trainer-Neuling Krösche den Aufstieg nicht als Saisonziel ausgegeben. Mittlerweile dürfte Paderborn damit aber durchaus liebäugeln.

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