Der an Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Kramer hatte nach der WM wiederholt erklärt, trotz seines bis 2017 laufenden Vertrages in Leverkusen selbst entscheiden zu wollen, wo er spielt.
"Wenn ich irgendwo nicht spielen möchte, spiele ich da nicht. Da kann ein Vertrag aussehen, wie er will", hatte der Mittelfeldspieler im August erklärt. Im Fußballgeschäft fühle er sich "ganz generell manchmal wie in einem modernen Menschenhandel" und niemand könne ihn zum Wechsel zwingen.
Kramer rudert zurück
Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hatte immer wieder betont, dass Kramer nach dem Ende seiner Ausleihe zu Bayer zurückkehren werde. "Die Situation ist doch klar. Da gibt es keinen neuen Stand", sagte der frühere DFB-Teamchef erst in der vergangenen Woche.
Der Werksklub hatte Kramer von 2011 bis 2013 an den VfL Bochum und danach an Mönchengladbach verliehen.
Gegenüber dem "Kicker" ruderte der Weltmeister jedoch zurück. Seine Aussagen seien falsch interpretiert worden: "Es ist noch nichts entschiedenIch habe ab Sommer 2015 einen Vertrag in Leverkusen. Das haben alle geschrieben, das habe ich auch verstanden. Also sieht es so aus, dass ich nächste Saison für Bayer spiele."
Weltmeister kontert Vogts
Unterdessen hat der Weltmeister mit deutlichen Worten auf die Kritik des ehemaligen Bundestrainers Berti Vogts reagiert. "Jeder kann seine Meinung haben, das ist okay. Aber ich werde mich jetzt nicht mit irgendwelchen Leuten beschäftigen, die vor 40 Jahren mal gegen den Ball getreten haben. Das prallt an mir ab", sagte Kramer am Mittwoch.
Vogts hat in einem Interview mit der Rheinischen Post das Auftreten Kramers nach dem Gewinn des WM-Titels kritisiert. Der Mittelfeldspieler habe "herzlich wenig zum Titel beigetragen - und ich kann nicht verstehen, warum es für solche Spieler noch gewisse Freibriefe gibt", sagte Vogts: "Die Art, wie sich Kramer im Moment darstellt, hätte ihm damals Probleme bereitet - im Team und mit dem Trainer."
Christoph Kramer im Steckbrief