Nach dem Skandal in der Nationalmannschaft mit seinem Kollegen Gökhan Töre, droht Hakan Calhanoglu offenbar neuer Stress in der Heimat.
Wie die türkische Zeitung "Sabah" am Donnerstag meldet, hat der türkische Spitzenklub Trabzonspor den Fußball-Weltverband FIFA eingeschaltet, um neben einer Zahlung von einer Million Euro auch eine sechsmonatige Sperre gegen den Mittelfeldspieler Bayer Leverkusens zu erwirken.
Pikanter Passus
Hintergrund: Im Alter von 17 Jahren habe Calhanoglu 2011 einen Vorvertrag bei Trabzonspor unterschrieben. Im Zuge dessen zahlte der Klub sowohl dem Spieler als auch dessen Berater offenbar jeweils 100.000 Euro. Pikant: In dem Dokument soll laut "Sabah" auch ein Passus eingebaut worden sein, dass ein Nicht-Antreten des Vertrags eine Strafe von einer Million Euro zur Folge habe.
Calhanoglu unterschrieb aber dann einen Profi-Vertrag beim Karlsruher SC und wechselte nicht in die Türkei. Trabzonspor schaltete schon 2012 die FIFA ein, um den offenbar vorliegenden Vertragsbruch zu melden. Da seit zwei Jahren immer noch keine Zahlung erfolgte, wurde Trabzonspor nun erneut aktiv.
"Er hat einen Rückzieher gemacht"
"Wir hatten Ersun Yanal (damals Sportdirektor beim Verband, Anm. d. Red.) um seinen Rat gebeten und er hat uns gesagt, dass Hakan großes Potenzial habe. Wir sind ein Risiko eingangen und haben mit ihm einen Vertrag unterzeichnet. Danach hat Hakan aber einen Rückzieher gemacht", sagt Nevzat Sakar, damals Vizepräsident bei Trabzonspor und federführend bei der Vereinbarung.
Ersun Yanal ist seit wenigen Wochen Cheftrainer bei Trabzonspor.
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