Obwohl Stammtorwart Kevin Trapp nach seiner schweren Verletzung seit Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainiert, wird Hildebrand bei der TSG mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen den Pfosten stehen - schon bei seiner Rückkehr vom FC Valencia aus Spanien vor sechs Jahren feierte der Keeper in Sinsheim sein Comeback. "Wenn ich spielen sollte, bin ich fit und bereit", sagte Hildebrand.
So sieht es auch Schaaf. "Ich weiß, was er leisten kann. Ich habe keine Zweifel an ihm", äußerte der Coach vor dem Spiel des Tabellensiebten (21 Punkte) beim Achten (20 Zähler). Obwohl Schaaf noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat, hält er einen Einsatz von Trapp für "eher unwahrscheinlich".
Verpflichtung als Reaktion auf Trapp-Verletzung
Die Frankfurter Verantwortlichen müssen sich seit knapp drei Monaten mit dem Torwart-Thema beschäftigen. Alles begann mit der Verletzung Trapps (Syndesmoseriss im Sprunggelenk) am 23. September. Als Reaktion darauf nahmen die Hessen den damals vereinslosen Hildebrand unter Vertrag.
Der siebenmalige Nationalspieler reihte sich hinter Ersatzkeeper Felix Wiedwald ein, der vorübergehenden zur Nummer eins befördert wurde. Der 24-Jährige zeigte bei den drei zurückliegenden Frankfurter Siegen in Folge überraschend starke Leistungen. Trapps Status als Stammtorwart stand bereits infrage - auch weil immer wieder über einen Abschied des 24-Jährigen vom Main spekuliert wird.
Doch nun wurde Wiedwald vom Pfeifferschen Drüsenfieber ausgebremst. Der Torwart wird mehrere Wochen fehlen. Von der Genesung Wiedwalds hängt auch die Zukunft Hildebrands ab. Der 35-Jährige, der in Hoffenheim (42 Spiele von Januar 2009 bis Mitte 2010) nie glücklich wurde, liebäugelt mit einem Wechsel in die USA.
Wechselt Hildebrand im Winter?
Sollte Wiedwald zu Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde wieder fit sein, darf Hildebrand wohl gehen. Zumal die Frankfurter ihren derzeitigen Gast-Torwart Emil Balajew wahrscheinlich verpflichten werden.
Das Frankfurter Torwart-Thema interessiert die Hoffenheimer nur am Rande. Trainer Markus Gisdol warnte viel mehr vor einem anderen Eintracht-Protagonisten. "Alexander Meier ist ein außergewöhnlicher Spieler, der in der Liga über Jahre hinweg torgefährlich war und aktuell einen Lauf hat", sagte Gisdol über den Bundesliga-Toptorjäger (10 Treffer), der zuletzt sogar von Franz Beckenbauer ("Ein Mittelstürmer wie er im Buche steht") geadelt wurde.
"Wir müssen Meier als Mannschaft stoppen", sagte Gisdol über den mittlerweile 31 Jahre alten Stürmer: "Es gibt einfachere Aufgaben, als ihn zu decken." Das weiß auch ein Hoffenheimer Profi nur zu gut. "Da kann der Gegner sich umdrehen und zum Mittelkreis marschieren", kommentierte Pirmin Schwegler die Abschlussstärke seines langjährigen Teamkollegen.
Für Schwegler wird die Begegnung mit Meier und Co. kein Spiel wie jedes andere. Der frühere Eintracht-Kapitän war im Sommer nach fünf Jahren und 128 Spielen im Dress der Frankfurter in den Kraichgau gewechselt. "Es ist natürlich etwas Besonderes für mich", sagte der Schweizer: "Ich habe den Abstieg, den Wiederaufstieg und die Europa League in Frankfurt erlebt."
Timo Hildebrand im Steckbrief