Die Fußball-Bundesliga schwimmt weiter im Geld - dank "Bademeister" Bayern München: Die Eliteklasse hat in der Saison 2013/14 zum zehnten Mal in Folge einen Umsatzrekord aufgestellt, von den 2,45 Milliarden Euro erwirtschafte aber allein der Rekordmeister 20 Prozent.
"Wir haben den Umsatz in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Damit sind wir die zweitgrößte Fußball-Liga Europas und die sechstgrößte Profiliga der Welt", sagte DFL-Boss Christian Seifert bei der Präsentation der Zahlen: "Zehn Umsatzrekorde in Folge sind kein Zufall, sondern verdeutlichen nachhaltige Arbeit. Die Bundesliga wirtschaftet sehr, sehr vernünftig."
Im Vergleich mit der englischen Premier League kann die Bundesliga aber nach wie vor nicht mithalten. Auf der Insel wird ein Umsatz von knapp vier Milliarden Euro für die vergangene Spielzeit erwartet.
13 von 18 schreiben schwarze Zahlen
Da die 2. Liga insgesamt 458 Millionen Euro (plus 9,2 Prozent, ebenfalls Rekord) umgesetzt hat, musste sich Seifert bei der Prognose für die laufende Saison in der "Heimat der Weltmeister" nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen: "Da werden wir die drei Milliarden definitiv erreichen."
Beim genaueren Blick auf die Zahlen sieht es aber nicht nur rosig aus. Nur 13 (12 im Vorjahr) der 18 Bundesligisten haben schwarze Zahlen geschrieben, 5 Klubs machten dagegen erheblichen Verlust. Deshalb liegt der Gewinn nach Steuern und Abgaben auch "nur" bei 38,8 Millionen. Ohne die Verlust-Klubs (insgesamt 34 Millionen Euro Minus) würde er bei 73 Millionen Euro liegen.
Der starke Gewinn-Rückgang (62,6 Millionen im Vorjahr) ist allerdings vor allem der Bilanz-Umstellung auf den sogenannten "Konzernabschluss" geschuldet. Nun gehen auch Tochtergesellschaften und Ähnliches in die Bilanz ein. Die 2. Liga hat ein Minus von 4,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Unterhaus macht fast schon traditionell Verlust.
Wachstumspotenzial bei Medien-Einnahmen
Die Ausgaben für die Profis sind in der Bundesliga von 847 auf 900 Millionen Euro gestiegen. "Wir reden fraglos über immense Summen, aber die Bundesliga wirtschaftet am vernünftigsten in Europa", äußerte Seifert, der auf die Personalkostenquote von 36,8 Prozent verwies: "Durchschnittlich liegt die in Europa bei 65 Prozent." Insgesamt zahlte der Lizenzfußball zudem mehr als 875 Millionen Euro Steuern und Abgaben (ebenfalls Rekord), 48.830 Menschen arbeiteten in der Spielzeit 2013/14 im Profifußball.
Mit Blick auf die Zukunft rechnet die DFL vor allem aufgrund steigender Erlöse für die Medienrechte weiter mit Wachstum. Seifert prophezeite Einnahmen in diesem Bereich in Höhe von 835 Millionen Euro in der Saison 2016/17. In der laufenden Spielzeit generiert der Profifußball 690 Millionen Euro. "Bei den Medien-Einnahmen gibt es das größte Wachstumspotenzial", äußerte Seifert, der am 1. Februar sein zehnjähriges Dienstjubiläum feiert.
"Noch findet die Liga niemand langweilig"
Im April 2016 soll die nächste Rechte-Auktion durchgeführt werden. Seifert befürchtet dabei keine negativen Auswirkungen aufgrund der Bayern-Dominanz. "Die Nachfrage wird ordentlich sein. Die Diskussion um die Attraktivität der Liga ist noch nicht bei den Fans angekommen, noch findet die Liga niemand langweilig", meinte der DFL-Boss: "Ich mache mir keine Sorgen um die Attraktivität der Liga."
Den Forderungen nach einer Umverteilung der TV-Gelder, wie sie Vorstandsboss Heribert Bruchhagen von Eintracht Frankfurt immer wieder fordert, könnte laut Seifert zukünftig Rechnung getragen werden: "Ich finde das im Grundsatz nachvollziehbar. Es ist legitim, sich über andere Kriterien zu unterhalten." Bruchhagen und Co. stützen ihre Forderung unter anderem auf die Zuschauerzahlen der Traditionsklubs im Pay-TV, derzeit ist der sportliche Erfolg das einzige Kriterium für die Höhe der Ausschüttung.
Eine Änderung wird es schon in der kommenden Saison geben. Um die Ausgaben für Spielervermittler in den Griff zu bekommen, werden diese Posten jedes Klubs offen gelegt. Damit setzt die DFL eine Vorgabe des Weltverbandes FIFA um.
Die Bundesliga im Überblick