Die Ehrungen für Manuel Neuer hören nicht auf. Stolz enthüllte der Weltmeister nun seine eigene Wachsfigur, die er am liebsten über sein Privatleben sprechen lassen würde.
Die verblüffende Ähnlichkeit seines "Doppelgängers" war Manuel Neuer fast ein bisschen unheimlich. "Das ist zu hundert Prozent Manuel Neuer", sagte der Fußball-Nationaltorwart und blickte fasziniert auf seine frisch enthüllte Wachsfigur im Madame Tussauds von Berlin. Eine kleine Einschränkung musste der Weltmeister aber vornehmen: "Ich bin froh, dass ich privat nicht immer so streng schaue."
Wenn er will, kann er aber auch das. Als der Bayern-Profi von einer Boulevardreporterin nach einem möglichen Liebesbesuch in Berlin gefragt wurde, nahm das Gesicht des echten Neuers den gleichen gehetzten Ausdruck an wie das seiner Wachsfigur.
Am Ende verabschiedete sich der 28-Jährige bei der Presse mit den scherzhaft gemeinten Worten: "Dafür haben wir die Wachsfigur gemacht: Damit ihr mir nicht mehr hinterherlaufen müsst. Ihr könnt immer ins Wachsfigurenkabinett kommen und den Manuel fragen. Aber der antwortet ja nicht..."
Privates und Öffentliches trennen wird schwerer für Neuer
Neuer will sein Privatleben strikt aus der Öffentlichkeit halten. Durch seine gestiegene Popularität ist aber auch das Interesse an seinem Leben außerhalb des Platzes gewachsen. Beim Termin am Montagabend in Berlin drängten sich auf engstem Raum ein Dutzend Kamerateams sowie zahlreiche Fotografen und Journalisten. Nicht alle waren auf rein sportliche Aussagen aus.
Das sind Probleme, die Cristiano Ronaldo und Lionel Messi nur all zu gut kennen. Neuers Konkurrenten um den Titel "Weltfußballer des Jahres" stehen schon etwas länger im Berliner Ableger des weltberühmten Wachsfigurenkabinetts. Und sie stehen schon länger an der Spitze der am meisten beachteten Fußballer der Welt. In diese Kategorie, ob er nun will oder nicht, gehört durch seine herausragenden Leistungen nun auch Manuel Neuer.
Ein Ausdruck dafür ist die Ehre einer eigenen Wachsfigur. "Das ist für die Ewigkeit", sagte Neuer und schwärmte über die "coole Erfahrung". Vor fünf Monaten wurde der Ausnahmetorwart mit Maßband und Tastzirkeln für mehrere Stunden vermessen. Danach arbeiteten 20 Mitarbeiter an der 200.000 Euro teuren Figur im grünen DFB-Trikot, die gerade einen Abwurf ausführt. "Die Szene ist aus dem WM-Finale, als wir noch nicht geführt haben", sagte Neuer: "Deswegen schaue ich etwas angespannt."
Wirklich locker wirkt Neuer aber auch beim Enthüllungstermin nicht. Man merkt, dass er sich in der Öffentlichkeit auf dem Rasen am wohlsten fühlt. Da kommt der Rückrundenstart am Freitag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) bei Verfolger VfL Wolfsburg gerade recht. Doch auch hier spielt Neuer nicht den Zampano: "Ich glaube nicht, dass es eine Vorentscheidung gibt. Es geht eher um einen Schritt in die richtige Richtung."
Manuel Neuer im Steckbrief