"Ganz gefährliche Situation"

SID
Borussia Dortmund ist im Moment meilenweit von der Champions League entfernt
© getty

Die Situation ist "ganz gefährlich", der Klassenerhalt kein Selbstläufer, Trainer Jürgen Klopp zeigt erste Abnutzungserscheinungen: Im Gegensatz zu der Mehrheit der Fußball-Fans sehen viele ehemalige Stars von Borussia Dortmund den Klassenerhalt des Vizemeisters nicht als Selbstläufer an. Ganz im Gegenteil: Sie machen sich ernsthafte Sorgen um den BVB.

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Allen voran Steffen Freund. "Das beantworte ich einfach mal nicht", sagt der Ex-Nationalspieler auf die Frage, wie viel Geld er auf einen Klassenerhalt der Borussia wetten würde. "Der BVB wird bis zum Ende gegen den Abstieg spielen", sagte der 45-Jährige stattdessen dem "SID" am Rande der inoffiziellen Schneefußball-WM in Arosa: "Alle sagen, die schaffen das, weil sie zu viel Qualität haben. Ich sage: Es wird ganz, ganz gefährlich dieses Jahr.

Thomas Helmer, der von 1986 bis 1992 das BVB-Trikot trug, berichtet, dass er kürzlich bei zwei Hallenturnieren mit den BVB-Allstars spielte, "und die machen sich alle Sorgen". Helmer vermutet, dass die Verantwortlichen beim BVB "vielleicht zu lange geglaubt haben, dass man einfach so da rauskommt."

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Auch Stephane Chapuisat, von 1991 bis 99 Borusse, spricht von einer "schwierigen Situation, aus der man erst einmal rauskommen muss. Ich denke nicht, dass sie absteigen werden, aber die Lage ist ernst", sagt der Schweizer: "Sie müssen jetzt langsam mal eine Serie starten. Denn es haben schon andere erlebt: Wenn der Wurm erst mal drin, kriegt man ihn plötzlich nicht mehr raus."

"Hebel schnell umlegen"

Jörg Heinrich, der insgesamt fünf Jahre für den BVB spielte, mahnt, dass man "die Situation nicht unterschätzen darf. Sie müssen den Hebel schnell umlegen." Immerhin sagt Heinrich, der sich als "BVB-Fan" bezeichnet: "Ich weiß, dass der BVB nicht absteigt."

Das glaubt auch Fredi Bobic, von 1999 bis 2002 in Dortmund, "aber ein Selbstläufer wird es nicht. Wenn man immer nur von Qualität redet, steckt man schnell tief drin." Deshalb sei es zwar "bitter für Dortmund, aber schön für den Fußball, dass auch so eine Mannschaft mal unten reingerät."

Keine Alternativen zu Klopp

Dass die Dortmunder nicht an Trainer Jürgen Klopp zweifeln, finden zwar alle grundsätzlich richtig, Freund weist aber auch auf die fehlenden Alternativen hin. "Die Frage ist doch: Was kommt danach? Wenn man den Trainer entlässt, muss man eine bessere Lösung haben", meint er: "Michael Zorc (Manager, d. Red.) und Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer, d. Red.) haben mit diesem Trainer alles Positive erlebt. Aber wenn sie ihn nicht entlassen und am Ende absteigen, fällt natürlich vieles zurück auf die beiden."

Helmer findet es "gut, wie der Verein nach außen damit umgeht", ist sich aber sicher, dass "es intern natürlich anders zur Sache geht. Da werden Diskussion geführt und es werden auch mal deutliche Worte fallen." Er glaubt, "dass es zwischen Klopp und dem BVB noch passt. Aber jeder Spieler wird bestätigen: Jeder Trainer nutzt sich irgenwann mal, ein wenig zumindest, ab."

Freund fühlt sich erinnert an die Saison 1999/2000: "Da ist der BVB nach vielen großen Jahren einmal fast abgestiegen. Das wird eine ähnliche Saison werden." Entscheidend werde sein, "dass die Nerven halten."

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