"Spiele lieber für Traditionsklub"

Von Adrian Franke
Patrick Herrmann findet Traditionsklubs reizvoller als einen vom Konzern getriebenen Klub
© getty

Patrick Herrmann fühlt sich bei Borussia Mönchengladbach wohl und sieht das Team gut aufgestellt. Zu einem von einem Konzern angetriebenen Klub treibt es den Offensivmann zumindest vorerst nicht, stattdessen will er sich mit Gladbach weiterentwickeln.

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"Diese Klubs haben finanziell natürlich ganz andere Möglichkeiten und gehören mittlerweile einfach dazu", so Herrmann in der "Sport Bild" mit Blick auf Teams wie Wolfsburg oder Bayer Leverkusen: "Ich finde es schöner, für einen Traditionsklub wie Borussia zu spielen. Von den Fans, von der Wahrnehmung in der Stadt ist es einfach ein anderes Gefühl. Egal, wo wir spielen, ob in München oder in Freiburg - der Gästeblock ist immer voll."

Gladbach habe, so der Offensivmann weiter, "aufgrund seiner Historie viele Anhänger überall. Dennoch würde ich im Fußball nie etwas komplett ausschließen." Bis 2016 ist Herrmann noch an die Borussia gebunden, zuletzt gab es Gerüchte, wonach er eine Ausstiegsklausel über 20 Millionen Euro besitze, welche Gladbach ihm gerne abkaufen würde.

"Ohne den Inhalt der Frage zu bestätigen: Ich habe keinen Druck und der Verein auch nicht", stellte Herrmann klar: "Ich konzentriere mich voll auf Fußball und glaube, man merkt das auch an meinen Leistungen. Wenn man sich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, kann einen das auch runterziehen."

Zukunft in der Premier League?

Derzeit fühle er sich "rundum wohl, aber man muss genau abwägen: Möchte man sein Leben lang bei einem Klub gespielt haben, will man noch mal was anderes machen und vielleicht den Schritt ins Ausland wagen? Ich weiß nicht, was in ein paar Jahren ist. Ich habe immer gesagt, dass mich die Premier League sehr reizt, aber momentan ist die Bundesliga die beste Liga Europas. Fußballerisch gibt es wenig Gründe, hier wegzugehen."

Mit Granit Xhaka verlängerte zudem ein Leistungsträger in Gladbach jüngst bereits bis 2019 und Herrmann gab zu: "Das war ein Signal für alle, ohne Frage. Granit ist ein überragender Fußballer, und wenn er bleibt, zeigt es, dass die Borussia mittlerweile auch in der Lage ist, solche tollen Spieler langfristig zu binden. Das war vor ein paar Jahren sicher etwas anders."

Herrmann: Mein Wort hat Gewicht

Sich selbst sieht der 24-Jährige inzwischen als Führungsspieler bei den Fohlen: "Ich bin nicht mehr der Junge, der gerade von unten hochkommt, sondern schon seit sieben Jahren im Klub. Mein Wort hat in der Kabine Gewicht. Ich will die Mannschaft mitziehen und führen."

Gleichzeitig aber bleibt er selbst auch vom Konkurrenzkampf nicht verschont: "Man sieht doch, wie schnell es gehen kann. Am Anfang war ich außen vor, im Winter wurde ich wieder gebraucht. Jetzt kommen Andre Hahn und Ibo Traore wieder zurück, auf den Flügeln haben wir enorme Qualität. Aber ich bin gut drauf und sage ganz klar, dass ich weiterhin spielen will."

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Doch der Fokus gilt jetzt ohnehin ausschließlich dem kommenden Europa-League-Duell am Donnerstag: "Mit Sevilla haben wir jetzt den Titelverteidiger vor der Brust - das ist schon ein Brocken. Aber wenn wir in Sevilla bestehen, ist im Borussia-Park alles möglich."

Patrick Herrmann im Steckbrief

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