Die Verlegung der WM 2022 in den Winter könnte für den Fußball-Weltverband FIFA ein Nachspiel vor Gericht haben. "Die eine oder andere Liga wird darüber nachdenken, juristisch zu hinterfragen, ob man solche Entscheidungen hinnehmen muss", sagte Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), am Donnerstag.
Die FIFA hatte in der vergangenen Woche die historische Winter-WM in Katar abgesegnet, das Finale wird am 18. Dezember gespielt. Unmittelbar im Anschluss war mit der europäischen Klub-Vereinigung ECA eine Verdreifachung der Abstellungsgebühren auf 209 Millionen ab der WM 2018 in Russland vereinbart worden.
"Die Abstellungsgebühren signifikant zu erhöhen ist ein positives Zeichen", sagte Seifert. Ob für einzelne Vereine "wirtschaftliche Schäden" entstehen, sei "noch nicht abzusehen", so der DFL-Boss.
Englische Milliarden unerreichbar
Für die Fußball-Bundesligen sind "englische Verhältnisse" auf dem Bankkonto zudem unerreichbar. "An diesen Zahlen dürfen wir uns nicht orientieren - wir dürfen sie aber auch nicht ignorieren", sagte Seifert zum Milliarden-Vertrag der Premier League: "Durch jedes noch so gewagte Manöver kommen wir nicht in englische Bereiche. Es gilt, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen."
Die Premier League bekommt nach dem Abschluss eines neuen TV-Vertrages über 9,5 Milliarden Euro für die Spielzeiten 2016 bis 2019 in die Kassen gespült. In Deutschland war deswegen über Möglichkeiten diskutiert worden, um ebenfalls eine deutliche Steigerung zu erreichen. Unter anderem ein Montagabendspiel für die Bundesliga war ins Gespräch gebracht worden.
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