Stuttgarts Hoffen auf ein Wunder

SID
Huub Stevens spielt mit VfB Stuttgart um den Klassenerhalt
© getty

Gesungen hat Huub Stevens nicht, aber er war kurz davor. "Wunder gibt es immer wieder, das ist ein Lied von Katja Ebstein - ich bin Ausländer, aber gut informiert", sagte der Trainer des abstiegsbedrohten Bundesligisten VfB Stuttgart am Donnerstag breit grinsend.

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Was der 61-Jährige demonstrieren wollte: Die anhaltenden Diskussionen um seine Zukunft und die missliche sportliche Lage können ihm die gute Laune nicht verhageln. Zumal er vor dem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen am Freitag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) von Klub und Spielern Rückendeckung erhielt.

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Sportvorstand Robin Dutt wiederholte am Dienstag bei seiner wöchentlichen Presserunde, dass er Stevens für den "absolut richtigen Mann" halte im Abstiegskampf. Zwar hat Stevens mit dem VfB keines der vergangenen acht Spiele gewonnen, doch die jüngsten Unentschieden bei Hannover 96 (1:1) und gegen Hertha BSC (0:0) werden als positiver Trend gewertet. Trotz inzwischen fünf Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Rang.

Zorniger-Diskussion nimmt kein Ende

Dutt sieht dennoch spielerische Fortschritte, Stevens lasse mittlerweile mutiger agieren. Vize-Kapitän Georg Niedermeier hebt zudem die neue defensive Stabilität hervor. "Es wäre ein Fehler, diesen Prozess nun zu unterbrechen", sagte er der Sport Bild zu einer möglichen Entlassung von Stevens, "wir tun gut daran, seine Vorgaben nicht infrage zu stellen."

Das tut der VfB trotz aller Treuebekenntnisse gleichwohl. Alexander Zorniger steht nach wie vor als Stevens-Nachfolger bereit, fraglich ist nur der Zeitpunkt. Bei einer Klatsche in Leverkusen, so wird im Umfeld geraunt, ist eine Trennung nicht auszuschließen. Dutt hofft vor der Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte aber auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. "Ich habe nicht das Gefühl, dass wir chancenlos sind", sagte er und lobte weiter die Arbeit des Trainerteams, das der Mannschaft den Glauben an den Klassenerhalt beispielhaft vorlebe.

Personelle Situation in Stuttgart besorgniserregend

Stevens hört das gerne, wie er betonte. "Ich bin ein ganz normaler Mensch, oder?", sagte er dazu. Doch er sei auch Profi, fügte Stevens an, "es geht immer um Punkte". Und damit fortwährend um seinen Job. Wie schnell es gehen kann, habe er selbst oft genug erlebt. "Einmal nennen sie dich Retter, dann bist du der Absteiger - und jetzt höre ich etwas von Wundern", meinte er, ehe er Katja Ebstein und ihren Evergreen zitierte.

Die personelle Situation macht Stuttgart aber nicht nur Mut. Mit Martin Harnik ist der beste Torjäger ebenso noch gesperrt wie Moritz Leitner. Kapitän Christian Gentner hat einen Schlag auf den Knöchel bekommen und noch nicht trainiert, soll aber wohl spielen. Antonio Rüdiger ist nach überstandener Verletzung dagegen noch nicht soweit.

Leverkusen muss auf den gesperrten Emir Spahic verzichten und könnte angesichts des bevorstehenden Achtelfinal-Rückspiels in der Champions League bei Atlético Madrid am Dienstag den ein oder anderen Stammspieler schonen. - Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Der Kader des VfB Stuttgart im Überblick

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