Zinnbauer: "Zählen nur Siege"

SID
Joe Zinnbauer und seine Mannschaft sind seit fünf Spielen ohne Sieg
© getty

Beim Hamburger SV ist vor dem Abstiegskrimi am Freitagabend gegen Hertha BSC ordentlich Druck auf dem Kessel. Trainer Joe Zinnbauer braucht dringend ein Erfolgserlebnis.

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Die Ablenkung kam Joe Zinnbauer gerade recht. Bei der Musical-Premiere von "We Will Rock You" im Hamburger Hafen suchte der Trainer des Hamburger SV noch einmal Zerstreuung vor dem Endspurt im kräftezehrenden Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga.

"Queen hat mich quasi durch meine Jugend begleitet, die Musik ist sehr wichtig für mich", sagte Zinnbauer bei seinem kulturellen Kontrastprogramm Anfang der Woche, bevor er den Schalter umlegte und in den Endspiel-Modus schaltete.

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Denn im Kellerduell gegen Hertha BSC am Freitag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER), das weiß Zinnbauer, geht es nicht bloß um drei überlebenswichtige Zähler im Abstiegskampf - es geht auch um seinen Job. "Zinnbauers Spiel um die Zukunft", titelte das Hamburger Abendblatt am Donnerstag.

"Wollen das mit Joe durchziehen"

"Wir wollen das mit Joe natürlich durchziehen, das ist klar", sagte Dietmar Beiersdorfer bei Sky Sport News HD zu Zinnbauers Situation. Der HSV-Vorstandschef stärkte seinem Coach damit zwar erneut den Rücken.

Doch es war nur eine "Jobgarantie light", denn der 51-Jährige machte auch unmissverständlich klar: "Wir müssen natürlich auch unsere Ziele erreichen." Mit der sportlichen Situation könne man, so Beiersdorfer im Hamburger Abendblatt, "natürlich nicht zufrieden sein".

Angesichts von fünf Spielen ohne Sieg wächst der Druck auf Zinnbauer. Nur ein Dreier gegen den Hauptstadt-Klub, der in der Tabelle einen Zähler vor den Hamburgern auf dem 14. Platz rangiert, bewahrt den 44-Jährigen vor einer ernsthaften Diskussion um seine Zukunft.

"Es geht nicht um Zinnbauer, sondern es geht um den HSV, um die Mannschaft und um drei Punkte", sagte der frühere U23-Trainer und konstatierte mit ernstem Gesicht: "In der Bundesliga zählen nur Siege."

Lasogga an Bord

Und genau in diesem Punkt gehen Zinnbauer allmählich die Argumente aus. Zwei Zähler aus den letzten fünf Partien sind zu wenig. Hinzu kommt die eklatante Offensiv-Schwäche des Liga-Dinos. 14 Mal blieb der HSV in dieser Saison bereits ohne Tor. Dieses "Kunststück" gelang den Hanseaten bislang nur 1991/92 - damals hatte die Spielzeit allerdings 38 Spieltage.

Große Hoffnungen setzt Zinnbauer, der sein Team unter der Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren ließ, deswegen auf die Rückkehr von Pierre-Michel Lasogga.

Ausgerechnet im Duell gegen seinen Ex-Klub soll der lange verletzte Stürmer sein Comeback geben und das lahmende Offensivspiel (16 Tore in 25 Spielen) der Hamburger beleben. Lasogga, der 2013 aus der Hauptstadt an die Elbe wechselte, fehlte wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel fast die gesamte Rückrunde und stand am 16. Spieltag das letzte Mal in der Startformation.

Vertrauen in Adler

Zudem könnte Kapitän Rafael van der Vaart für neuen Schwung sorgen. Der niederländische Nationalspieler brennt nach zuletzt vier Spielen auf der Reservebank auf seinen Einsatz von Beginn an. "Ich bin sehr gut drauf. Ich bin bereit, meiner Mannschaft zu helfen - wenn ich die Chance bekomme", sagte van der Vaart der Bild.

Und noch ein großer Name kehrt am Freitagabend ins Rampenlicht zurück: So vertraut Zinnbauer aufgrund der Rot-Sperre von Stammkeeper Jaroslav Drobny im Tor erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder auf den früheren Nationaltorwart Rene Adler.

"Rene wird alles tun, um den Kasten sauber zu halten und auch in Leverkusen im Tor zu stehen", sagte der HSV-Coach und stellte Adler damit weitere Einsätze in Aussicht.

Zusätzlichen Mut schöpft Zinnbauer aus der Vergangenheit: Denn ein Freitagabendspiel im Hamburger Volkspark hat der HSV seit 17 Jahren nicht verloren.

Die Daten zum Spiel HSV - Hertha BSC

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