Einmal zum Mitnehmen, bitte

Für Bastian Schweinsteiger war es bereits die achte Meisterschaft mit den Münchnern
© getty

Die Euphorie rund um den 25. Meistertitel des FC Bayern München hält sich extrem in Grenzen - daran ist der Rekordmeister allerdings selbst "Schuld". Der ausbleibende Meisterkampf ist für die Liga dagegen suboptimal. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur David Kreisl.

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Die Münchner Feiermeile Leopoldstraße war am Sonntagabend ebenso ausgestorben wie Marienplatz und Hauptbahnhof. Keine Autokorsos, keine jubelnden Fans, kein "Super-Bayern, Super-Bayern, hey, hey".

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Spieler wie Sebastian Rode oder Juan Bernat wurden auf dem Sofa zum ersten Mal Meister, Sportvorstand Matthias Sammer fieberte gar lieber mit den Basketballern des Rekordmeisters mit.

Am Sonntag entschied sich eine der wohl unemotionalsten Meisterschaften der Liga-Geschichte. Daran ist der FC Bayern mit seiner unglaublichen Dominanz quasi selbst "Schuld". Für die Münchner entscheiden sich Wohl und Wehe einer Saison schon lange nicht mehr auf nationalem Parkett. Dies lässt die Attraktivität der Liga allerdings zwangsläufig leiden.

Seit drei Jahren thronen die Münchner nun schon in beängstigender Manier über der nationalen Konkurrenz. Es gab während der vergangenen drei Spielzeiten genau elf Spieltage, an denen der Rekordmeister nicht Rang eins innehatte.

Daraus ergab sich in diesem Jahr eine neue Dimension der Selbstverständlichkeit an der Säbener Straße, weshalb Titel Nummer 25 nur für verhaltene Euphorie im eigenen Lager sorgt - selbst bei den Fans.

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Ein Vorwurf an die Bayern ist das aber nicht. Ihnen ist die Schale nicht mehr genug, weil sie bei diesem Kader und diesem Trainer vorausgesetzt werden muss. Nach dem Motto "Einmal zum mitnehmen, bitte" tütet der FC Bayern seit drei Jahren seine Meisterschaften ein.

Der Meistertitel soll am Ende der Saison Teil einer Trophäensammlung sein - als Einzeltitel reißt er niemanden mehr vom Hocker. Die Beurteilung der Spielzeit hängt in München nicht von der Schale ab, sondern vom Abschneiden auf internationalem Terrain.

Für die Attraktivität der Bundesliga ist das ausbleibende Titelrennen dagegen suboptimal. Mit einer Liga, in der es von Anfang an nur um 17 der 18 Plätze geht, lässt sich kein Paket schnüren, das beim Stichwort internationale Vermarktung besonders gegenüber der übermächtigen englischen Premier League Boden gut machen kann.

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