"Arjen und ich sind Akteure, die es im Team so nicht gibt. Wir sind eben anders", erklärte Ribery gegenüber Goal: "Wir gehen ins Eins-gegen-Eins, attackieren unentwegt und nehmen es in Kauf, getreten zu werden. Dieses Risiko ist für unseren Fußball entscheidend. Ohne uns spielt Bayern anders. Es wäre wichtig, dass alle fit sind. Jetzt fehlen mit David und uns drei Leistungsträger. Wir müssen uns durch diese Phase kämpfen."
Letztlich aber sei Fußball für ihn in erster Linie Spaß: "Auf dem Platz zu stehen, egal ob im Training oder im Match, ist purer Genuss. Ich weiß, wie hart das Leben sein kann. Wenn ich also die Möglichkeit habe, aufzulaufen, gebe ich alles. Dribbeln, laufen, kämpfen und dabei die Begeisterung von der Tribüne zu spüren, stellt mich zufrieden."
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Gleichzeitig müsse er inzwischen aber auch "auf den Körper hören. Dank meiner Erfahrung weiß ich, was ich brauche, um fit zu sein oder fit zu werden. Die Regeneration wird wichtiger - mehr Massagen, mehr Stretching. Der Körper benötigt Zuwendung. Ich gehe deshalb früher ins Bett. Schlaf bleibt für mich die beste Erholung. Früher erging es mir anders, klar. Mit 22 denkst du weniger nach, schon gar nicht über das Karriereende."
Ribery: "Warum nicht bleiben?"
Inzwischen aber wird das langsam auch ein Thema. Riberys Vertrag läuft 2017 aus, was er danach machen will weiß er noch nicht. "Momentan fühle ich mich trotz Verletzung sehr, sehr wohl. Ich kann jedoch nicht vorhersehen, wie mein Körper reagiert. Die meisten Ausfälle während der vergangenen Jahre waren Knie- oder Knöchel-Beschwerden geschuldet - das ist sehr bitter und häufte sich", gab der Franzose allerdings zu.
Ein Verbleib in München sei durchaus vorstellbar: "Warum nicht bei Bayern bleiben? Die Bosse können das bestimmt ermöglichen. Ob als Spieler, als Trainer im Nachwuchs, oder in anderer Funktion - ich bin offen für vieles." Noch vor fünf Jahren sah das ganz anders aus. Mit dem damaligen Trainer Louis van Gaal kam Ribery überhaupt nicht klar, lange wurde über einen Wechsel spekuliert.
"Beim Amtsantritt wusste niemand, was passieren würde. Er meinte, Namen seien scheißegal, Stars nicht notwendig und alle müssten sich neu beweisen. Der erste Kontakt war vorbelastet. Als Profi verlierst du das Vertrauen. Auf dem Platz machte er wirklich gute Sachen. Nur der Trainer Louis van Gaal war ein schlechter Mensch. Unsere Beziehung war total zerrüttet", berichtete der 32-Jährige.
In München "einfach glücklich"
Heute ist er allerdings froh, dass aus dem lange kolportierten Wechsel um Real Madrid nichts wurde: "Als ich hierher kam, wusste ich nicht, dass sich mein Engagement so entwickeln würde. Ich habe sofort Leistung gebracht, das honorierten die Menschen. Es gefällt ihnen auch, dass ich auf sie zugehe. Egal, ob mit Fans oder Kollegen, ich rede mit allen. Ich bin ein sympathischer, ruhiger Typ, dem dieser Kontakt wichtig ist."
In München sei er "einfach glücklich", einen letzten großen Wunsch hat er allerdings noch: "Die Champions League. Ich will sie nochmal gewinnen. 2013 durfte ich den Pokal in Händen halten - es war Wahnsinn. Das Triple-Jahr unter Jupp Heynckes war Wahnsinn. Mehr geht nicht. Für mich, meine Karriere, den Verein und die Fans war das eine unglaubliche Genugtuung. Ich bin davon überzeugt, dass wir es erneut schaffen können."
Franck Ribery im Steckbrief