Im Gespräch mit dem kicker erklärte Rosen: "Die TSG ist auf solche Transfers angewiesen, um die Wirtschaftlichkeit des Klubs zu sichern. Sportlich ist der Abgang natürlich ein Verlust, aber wir sind überzeugt davon, dass wir auch ohne Roberto wieder über einen spannenden Kader verfügen."
Große Reinvestitionen sollten die Fans deshalb jetzt aber nicht erwarten: "Wir werden unbeeindruckt von den Entwicklungen um Roberto unsere Planung abschließen. Wir haben unseren Kader für die neue Saison langfristig und immer unabhängig von diesem Transfer geplant." Ein Beispiel hierfür sei U21-Nationalspieler Pavel Kaderabek, der Rechtsverteidiger kommt für 3,5 Millionen Euro von Sparta Prag.
"Die Bemühung, ihn für uns zu gewinnen, liefen schon seit 2014", berichtete Rosen: "Wenn ein Klub wie Hoffenheim nicht früh dran ist, hat er kaum eine Chance, eine bestimmte Kategorie von Spielern zu verpflichten." Der internationale Teil sei dabei aber nur ein Aspekt, "wir wollen und werden weiterhin verstärkt auf Talente aus unserer eigenen Akademie bauen".
Rosen räumt mit Vorurteilen auf
Doch der 36-Jährige war mit seinen Klarstellungen noch nicht durch: "Es ist höchste Zeit, mit den ewig gleichen Vorurteilen, Spekulationen und dem Schubladendenken aufzuräumen. Wenn man unseren aktuellen Etat oder den für die kommende Spielzeit mit dem anderer Bundesligisten vergleicht, stehen wir irgendwo zwischen Platz zehn oder zwölf - das ist die Realität."
Die Fans dürften dabei den Einfluss von Mäzen Dietmar Hopp nicht falsch einschätzen: "Das Ganze wird zu selten differenziert betrachtet. Viele Investitionen gingen in die Infrastruktur und Jugendförderung. Zwar hat Herr Hopp die SAP mitbegründet, doch wir haben mit dem Unternehmen einen normalen Sponsoringvertrag. Wir sind also nicht annähernd ein Werksklub. Die Zeiten haben sich geändert."
So gehe es inzwischen eher dahin, "dass wir den Lizenzspieleretat reduzieren und Transfereinnahmen generieren müssen. Wir, die sportliche Leitung, haben den klaren Auftrag von Gesellschafter und Geschäftsführung, in einem vorgegebenen Rahmen der wirtschaftlichen Vernunft zu handeln. Im Hinblick auf ökonomische Prozesse sind wir im besten Sinn "ganz normal". Ansonsten wollen und werden wir immer versuchen, neue Wege zu gehen, Innovationen zu etablieren."
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