Der 21-Jährige gibt sich ob der Gerüchte entspannt und hat sich noch mit keinem Verein geeinigt. Zunächst gilt sein Fokus ohnehin der U21-EM, wenngleich er offenbar gerne wieder mit Tuchel arbeiten würde.
"Dass ich mich mit ihm gut verstehe, ist jedem bekannt. Ich kam damals als Entwicklungsspieler von Fürth nach Mainz. Glücklicherweise wusste ich ihn von Beginn an zu überzeugen. Er sprach viel mit mir und brachte mir jede Menge bei. Ich freue mich für ihn, dass er zurück ist. So ein Coach gehört in die Bundesliga - er gehört zu einem Top-Klub wie Dortmund", schwärmte Geis im Gespräch mit Goal.
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Zwar gilt Tuchel menschlich als nicht unumstritten, doch Geis betonte: "Im Endeffekt ist jeder seines Glückes Schmied. Bei ihm ist es ganz einfach: Wenn jemand will, alles probiert und die Vorgaben versucht umzusetzen, wird er nie böse sein. Ich bin so ein Typ. Egal ob in Mainz oder bei der Nationalmannschaft, ich gebe Gas. Das hat ihm wohl gefallen. Seine Anforderungen sind hoch, damit kam nicht jeder zurecht."
Tuchel "böse" bei verschenktem Potential
Allerdings arbeite Tuchel schlicht "unheimlich akribisch. Er kennt Stärken und Schwächen, daran lässt er feilen. Sein Ziel ist, das Potenzial auszuschöpfen. Wo das beim Einzelnen liegt, kann er genau einschätzen. Ich habe von ihm profitiert. Es kann schon vorkommen, dass er einen Akteur mehr anmotzt - da er eben weiß, wozu derjenige fähig ist. Wenn er sieht, einer verschenkt sein Potential, wird er böse."
Daher wurde er mit der Zeit auch mit Geis strenger, "weil er gemerkt hat, was ich kann und was nicht. Er wollte mehr und hat mich angetrieben. So etwas ist mir lieber als ein Trainer, der selten mit dir redet und bei dem du nicht weißt, woran du bist. Er, Kasper Hjulmand oder Martin Schmidt gaben mir immer die Hilfestellung. Ich musste sie lediglich annehmen und meinen Weg gehen."
Gleichzeitig ist Geis selbst, der die Biografie von Zlatan Ibrahimovic als sein Lieblingsbuch bezeichnete, ein Fußball-Freak. "Das Taktische verinnerlicht man mit der Zeit. Als Sechser braucht man den Blick, um Aktionen zu antizipieren und entsprechende Adaptionen vorzunehmen. Ich schaue mir zahlreiche Matches an, viele Stars, deren Verhalten, wie sie Tacklings bestreiten, den Ball annehmen und im höchsten Tempo verarbeiten. Davon lerne ich", berichtete der Mittelfeldmann.
Geis: "Bin mit keinem Verein einig"
Doch trotz der Lobeshymne auf Tuchel hat sich Geis noch nicht final entschieden, ob er zu dessen neuem Klub Borussia Dortmund wechseln will: "Ich bin mir mit keinem Verein einig. Für Talente gilt es, Reize zu setzen, nach dem Höchsten zu streben, um sich weiterzuentwickeln. Ich will mich weiterentwickeln, sonst wäre ich falsch in dem Sport. Fakt ist: Mein Vertrag läuft zwei Jahre. Ich bin in Mainz sehr glücklich und genieße vollstes Vertrauen, daher habe ich keinen Stress. Ich spüre das Interesse, lasse mich davon aber nicht beirren."
Seine Konzentration gilt schließlich zunächst voll der U21-EM: "Die Vorfreude ist riesig. Wir spielen nun seit rund zwei Jahren zusammen und sind ein eingeschworenes Team. Jeder weiß, was der Nebenmann kann und was er selbst zu tun hat. Bei der EM muss jeder für jeden kämpfen, jeder jedem den Erfolg gönnen. Wenn wir das abrufen, was wir drauf haben, sind wir schwer zu schlagen."
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