"Ich hoffe, meine Torgefahr beibehalten und mehr als zwei Tore pro Saison schießen zu können. Ich möchte all meine Stärken so gut es geht einbringen", sagte der zehnfache Torschütze der abgelaufenen Saison dem Kicker zurückhaltend: "Das präzise Passspiel, das gute Auge für den Mitspieler und die Balleroberungen."
Seine neue Rolle, seine eigene Position - darüber verliert Stindl noch kein Wort. Stattdessen lobt er die Borussia: "Die Entwicklung ging in den vergangenen Jahren in die richtige Richtung. Im Verbund mit Manager und Trainer wird im Klub nach meiner Wahrnehmung hervorragende Arbeit geleistet. Da ist Konstanz eingetreten, und ich hoffe, dazu beitragen zu können, dass das so bleibt."
Ein Puzzleteil ist dabei das Verhalten auf dem Transfermarkt, Stindl das Paradebeispiel. Der Schlüsselspieler verlässt die niedersächsische Hauptstadt per Klausel für drei Millionen Euro. "Ich finde, dass wir grundsätzlich über sehr viel Geld reden", lehnt Stindl die Einordnung als Schnäppchen trotzdem ab. Dass der 26-Jährige bei Hannover 96 eine nicht zu schließende Lücke hinterlässt, glaubt er indes nicht.
Kiyotake als Nachfolger?
"Hiroshi Kiyotake kann ich mir im Zentrum hinter der Spitze sehr gut vorstellen. Er hat die Rolle zuletzt gut ausgefüllt, schießt tolle Standards, ist neuerdings ja auch noch ein Kopfballungeheuer", scherzte Stindl: "Steven Cherundolo hat mal gesagt, dass im Fußball jeder ersetzbar sei. Als ich in der Hinrunde so lange nicht gespielt habe, haben die Jungs einen super Job gemacht. Es mag ein Baustein sein, der da nun wegfällt, aber ich bin sicher, dass 96 diese Position wieder gut besetzen wird."
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Besonders dankbar zeigte sich der Mittelfeldspieler für das Vertrauen, dass er in Hannover bekam. "Jörg Schmadtke hat mich geholt und mir die Möglichkeit gegeben, mir diesen Traum zu erfüllen. Natürlich war ich noch recht grün hinter den Ohren. Ich hatte anfangs keinen festen Platz, allmählich hat sich meine Rolle dann verändert. Ich bin stabiler geworden in meinen Leistungen und habe mich auch abseits des Platzes mehr und mehr eingebracht", schildert er den Aufstieg, der ihm letztlich die Kapitänsbinde einbrachte.
Warum er plötzlich zum Goalgetter avancierte, kann sich Stindl unterdessen selbst nicht wirklich erklären. "Ich habe die ersten zehn Saisonspiele wegen einer Knieverletzung verpasst, danach hat es so gut geklappt wie nie. Ich bin heilfroh, dass es in Augsburg dann auch zu einem Sieg gereicht hat", sagte er.
"Trennung von Korkut ging mir persönlich nah"
Trotzdem musste Trainer Tayfun Korkut letztlich seinen Hut nehmen. "Bei Mirko Slomka hatten wir etwas Abstand, weil es in der Winterpause passierte, die Beurlaubung von Tayfun Korkut in diesem April war für mich aber ein großes Negativerlebnis", schildert er: "Die Trennung von Tayfun Korkut ging mir persönlich nah, weil ich als Kapitän einen engen Austausch mit ihm hatte."
Letztlich gelang die Rettung unter Michael Frontzeck am 34. Spieltag mit Tabellenplatz 13. "Das Saisonfinale war sehr emotional und intensiv - nicht nur der Klassenerhalt, sondern auch mein persönlicher Abschied. Die vergangenen vier, fünf Wochen waren vor allem mental die anspruchsvollste Zeit in meiner Karriere."
Lars Stindl im Steckbrief