Gegenüber der BZ stellte Weiser klar: "Wenn ich von Bayern zu Leverkusen gehen würde, wäre das dann ja auch ein Abstieg. Bayern gehört zu den Top drei in der Welt. Dann wären ja nur Barcelona oder Real Madrid kein Abstieg. Nein, Hertha ist eine tolle Aufgabe, wo ich mich entwickeln will."
Immerhin hatte er auch andere Angebote, Benfica Lissabon, Schalke und Frankfurt waren wohl dran. "Ja, es gab mehrere Interessenten", so der 21-Jährige weiter, "aber Hertha hat sich am meisten um mich bemüht, hier habe ich das beste Gefühl. Trainer Pal Dardai und Manager Michael Preetz haben mich in einem guten Gespräch überzeugt. Ich will hier Stammspieler werden. Hertha hat dazu auch schon sehr lange Interesse an mir gezeigt."
Kontakt zu den Berlinern gab es demnach auch schon, als Weiser Ende April mit einem starken Solo den Bayern-Siegtreffer gegen die Hertha vorbereitete, "sogar schon viel länger. Aber in so einer Situation denkt man nicht an Hertha, sondern an den eigenen Klub. Aber vielleicht hat diese Aktion ja geholfen, dass Hertha mich dann wirklich geholt hat", grinste Weiser.
Weiser: "Will keinen Obermacker machen"
In Berlin will er jetzt schnell eine Verstärkung sein: "Durch die Bilder, die ich mit Bayern gesehen habe, kann ich bestimmt mit Erfahrung helfen. Aber ich bin erst 21 Jahre und will hier keinen Obermacker machen oder mich aufspielen. Ich will mit Qualität helfen." Gleichzeitig habe er beim Rekordmeister viel mitgenommen: "Wenn man Robben und Ribery nur zuschaut, lernt man schon so viel. Da braucht man kaum noch Hilfestellungen, daran kann man sich orientieren."
So habe er darüber hinaus seine Einstellung verändert: "Ich habe gelernt, dass man jedes Training einhundert Prozent Gas geben muss, nicht nur einmal die Woche. Und dass man keine Angst haben muss gegen solche Stars im Training zu bestehen. Das stärkt das Selbstbewusstsein."
Sein Ziel bis zum Vertragsende 2018 ist dementsprechend klar: "Stammspieler werden, mit Hertha nicht mehr gegen den Klassenerhalt spielen. Ich will nicht vom internationalen Fußball sprechen, aber annähernd in die Richtung will ich schon bald."
Mitchell Weiser im Steckbrief