Anthony Ujah hat offen über seine Entscheidung für Bremen gesprochen, dem Stürmer ging es lediglich um die sportliche Entwicklung - andererseits wäre er heute wohl in Russland. Der Abschied vom 1. FC Köln ging ihm allerdings sehr nahe, bei Werder will er jetzt eine große Tradition fortsetzen.
"Ich bin nicht wegen des Geldes aus Köln zu Werder gegangen. Wäre das mein Antrieb gewesen, hätte ich nach Russland gehen müssen. Von dort hatte ich Angebote, dort hätte ich viel, viel mehr verdienen können", stellte Ujah in der Sport Bild klar.
Stattdessen will er "sportlich einfach den nächsten Schritt machen. Und als ich das Angebot von Werder bekam, die Gespräche mit Trainer Viktor Skripnik geführt hatte, war mir klar: Das ist für meine Entwicklung der richtige Klub. Bremen ist immer noch ein großer Verein in Deutschland, in Europa, und auch in meiner Heimat Nigeria kennt man Werder."
So will der nigerianische Nationalspieler eine große Stürmertradition fortsetzen: "In Bremen haben schon große Stürmer wie Rudi Völler, Ailton, Ivan Klasnic, Miro Klose oder Claudio Pizarro gespielt. Darum ist es eine Ehre für mich, das grüne Trikot zu tragen."
Köln-Abschied ging Ujah nahe
Gleichzeitig sei die Entscheidung, Köln zu verlassen, die härteste seines Lebens gewesen: "Das ging so weit, dass ich tagelang ganz schlecht schlief. Denn ich hatte in Köln keine Probleme. Im Gegenteil, ich wurde in Köln geliebt, konnte mich super entwickeln. Aber ich kannte dort nach drei Jahren alles, es war wie eine Komfortzone für mich, ich brauchte eine neue Herausforderung, um mich weiterzuentwickeln."
Köln werde dennoch immer in seinem Herzen bleiben, auch wenn ihn die FC-Fans mit Pfiffen verabschiedeten. "Das war total schwierig für mich. Denn ich wurde von den Fans - wie schon erwähnt - drei Jahre lang geliebt", gab Ujah zu, "und dann änderte es sich von jetzt auf gleich. Aber ich wusste: Das ist der Preis, den ich bezahlen muss, wenn ich den FC verlasse. Die Pfiffe der FC-Fans taten weh, aber ich musste es akzeptieren."
Inzwischen blickt er mit Werder aber nach vorne: "Ich bin ein hungriger Spieler. Und ich weiß, dass Tore von mir erwartet werden. Aber ich will jetzt keine Zahl nennen. Ich will aber besser werden als vergangene Saison." Mittelfristig soll dann der Europapokal das Ziel sein: "Werder war schon so oft im Europacup dabei, darum wäre es keine Überraschung, wenn es in den nächsten Jahren klappen würde."
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