"Ich bin auch an einem Punkt, an dem ich mehr Verantwortung übernehmen will und kann."
An einen Alltag ohne Schweinsteiger muss sich der Abwehrspieler noch gewöhnen. "Wenn man so lange mit jemandem zusammenspielt, in der Nationalmannschaft und bei Bayern, dann ist es schon ein bisschen komisch, wenn derjenige nicht mehr da ist", sagte Boateng:
"Basti ist ein großer Spieler und ein toller Mensch. Er hat so gut wie alles gewonnen und sehr viel dazu beigetragen. Die Zeit, in der er bei Bayern war, hat er mit geprägt. Für uns als Mannschaft ist es jetzt wichtig, dass wir die Verantwortung, die er bislang übernommen hat, auf andere Schultern verteilen."
Boateng scheint bereit, seinen Anteil daran zu übernehmen. Er sei in seiner Zeit bei den Bayern "einfach reifer geworden, fußballerisch und als Mensch", sagte Boateng, der vor seiner fünften Saison in München steht: "Ich habe hier meine Ruhe gefunden."
Weitere Steigerung möglich
Er wolle sein zuletzt häufig abgerufenes Topniveau "nicht nur halten, sondern noch eine Schippe drauflegen", sagte er: "Wir wollen zusammen Ziele erreichen, dafür muss jeder Vollgas geben." Sein Hunger sei "riesig". Er wolle nie sagen müssen: "Oh, in diesem oder jenem Jahr hätte ich mehr machen oder erreichen können."
Entsprechend habe er auch den WM-Triumph vor einem Jahr "sehr schnell abgehakt. Ich habe mir die Spiele in Brasilien auch nicht mehr angesehen. Gar nichts. Irgendwann in ein paar Jahren werde ich das ganz in Ruhe machen."
Jerome Boateng im Steckbrief