Rafinha für Deutschland? Der Brasilianer von Bayern München will Staatsbürger seiner Wahlheimat werden und wäre damit eine Alternative für Bundestrainer Joachim Löw. "Ich habe einen deutschen Pass beantragt", sagte der 29-Jährige dem Münchner Merkur und der tz, "jetzt hoffe ich, dass ich bald Deutscher bin. Ich lebe ja schon eine Zeit lang hier, also spricht eigentlich nichts dagegen."
Das gilt auch für einen möglichen Einsatz des Außenverteidigers im DFB-Team. Rafinha hat zwar zwei Länderspiele für die Seleção bestritten (März 2008, 1:0 Schweden; März 2014, 5:0 Südafrika) und mit der Olympia-Auswahl Brasiliens 2008 in Peking Bronze gewonnen, ein Pflichtspiel mit der A-Nationalmannschaft hat er aber (noch) nicht absolviert.
"Das ist zu früh, jetzt lasst mich erst den Pass bekommen, dann sehen wir weiter", sagte er über die deutsche Auswahl. Dort wäre Rafinha eine Alternative auf der rechten Abwehrseite, für die Löw seit dem Rücktritt von Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm noch keine Ideallösung gefunden hat.
Die Voraussetzungen für den deutschen Pass erfüllt Marcio Rafael Ferreira de Souza, wie Rafinha mit bürgerlichem Namen heißt. Mit neun Jahren in der Bundesrepublik (2005-10 Schalke 04, seit 2011 FC Bayern) übertrifft er die erforderliche Wohndauer (acht Jahre). Er verfügt über ausreichende Deutschkenntnisse, kann als Fußball-Profi spielend selbst für seinen Unterhalt sorgen und ist nicht vorbestraft. Nun muss er nur noch den Einbürgerungstest bestehen.
Rafinha im Steckbrief