"Werden kein Prügelknabe sein"

Von Adrian Franke
Ralph Hasenhüttl ist vom Klassenerhalt des FCI überzeugt
© getty

Als souveräner Zweitliga-Meister zog der FC Ingolstadt zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins Oberhaus ein, die Schanzer tragen die Handschrift von Trainer Ralph Hasenhüttl. Der lässt einen aggressiven Tempo-Fußball spielen - und hat keine Angst vor den namhaften Gegnern. Als Prügelknabe sieht er sein Team daher längst nicht.

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"Klar, auch Mannschaften mit größeren finanziellen Möglichkeiten als wir haben es nicht geschafft, drinzubleiben. Aber wir werden unseren Weg gehen. Ich weiß, dass wir drin bleiben, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass wir mit dieser Truppe und dieser Mentalität der Prügelknabe sein werden", stellte Hasenhüttl im Gespräch mit dem kicker klar.

Wahrscheinlich, so der 47-Jährige weiter, "werden wir mehr Spiele verlieren als im letzten Jahr. Aber wir denken immer positiv und wissen, dass wir noch nicht am Ende unserer Entwicklung angelangt sind. Da geht noch viel, viel mehr."

Immerhin sei sein Team dazu bereit, "schnell zu lernen. Und wir haben im letzten Jahr gezeigt, dass wir in der Lage sind, uns schnell an ein höheres Niveau anzupassen. Außerdem bin ich nach wie vor überzeugt, dass es schwieriger ist aufzusteigen als drinzubleiben. Wenn du jedes Spiel gewinnen musst, hast du noch viel mehr Druck."

Audi-Investitionen "nicht gewollt"

Hasenhüttl will dabei weiter auf sein auf Ballgewinn ausgerichtetes System aufbauen und so den vermeintlich spielstärkeren Bundesligisten das Leben schwer machen. Auf große Neuzugänge kann er schließlich trotz des namhaften Sponsors nicht bauen: "Ich weiß, der eine oder andere hatte befürchtet, dass Audi nach dem Aufstieg die Schatulle aufmachen würde und wir es richtig krachen lassen. Aber das ist weder möglich noch gewollt."

Weiter betonte der Österreicher: "Was das Budget angeht, liegen in der Bundesliga nicht viele hinter uns. Das müssen wir auch diesmal akzeptieren, zumal es letztes Jahr im Sommer nicht völlig anders war.

Doch die, die damals zu uns gekommen sind, haben es nicht bereut, und ich hoffe, das wird auch in diesem Sommer so sein. Ein bisschen frisches Blut war notwendig, aber wir haben eine gestandene Truppe, die den Aufstieg nicht im Lotto gewonnen hat." Daher hat er keine Angst - auch wenn früh der BVB, Augsburg und Wolfsburg warten.

"Das erste Heimspiel gegen Dortmund ist toll, und an dem Auswärtsstart finde ich nichts Schlimmes. Wer unsere Auswärtsbilanz kennt, seit ich hier Trainer bin, der weiß, wir haben in eineinhalb Jahren zwei Spiele verloren, eins in Bochum und eins in Nürnberg. Wir wissen, wie wir auswärts agieren müssen", ist sich Hasenhüttl sicher. "Natürlich, jetzt ist es Bundesliga, aber wir müssen einfach schauen, dass wir uns wehren, dass wir unangenehm und eklig bleiben, dass wir weiter unseren Fußball auf den Platz bekommen."

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