Standesgemäßer Auftakt: Sind wir ehrlich. Dem HSV hätten wir zum Auftakt gegen den FC Bayern auch kein wirklich großes Wunder zugetraut. Eigentlich hat jeder mit einem 5:0 gerechnet, oder? Ja. Es war absehbar, dass die Pep-Elf die Bruno-Jungs mit einem fetten Rucksack in Richtung Norden verabschiedet. Immerhin bekamen die Rothosen von den Lederhosen zuletzt häufiger ordentlich auf die Ohren. Und dass der Rekordmeister Saisonauftakte mag, beweist eine Statistik: Wenn der FC Bayern als Meister die Saison eröffnete, erzielte er auch immer das erste Tor der Saison. So auch dieses Mal. Überraschend? Nein.
Glück der Knappen: Was wurde Host Heldt nicht gefeiert für seinen Transfer von Franco Di Santo. Gemeinsam mit Huntelaar soll er in Zukunft DAS Stürmerpaar der Bundesliga geben. 'Tore satt' soll das Stichwort in Gelsenkirchen sein. Ok, vielleicht übertreiben wir ein wenig. Verstärkung an vorderster Front war allerdings zwingend nötig. Das 1:0 der Schalker gegen Werder Bremen war kein Stürmer-, sondern ein Eigentor. Kurios an der Geschichte war aber nicht nur Gebre Selassies Klärungsversuch: Denn damit waren zu diesem Zeitpunkt die letzten drei Bundesligatore der Königsblauen allesamt Eigentor (Selassie, Klein, Hünemeier). Glücklicherweise trugen sich mit Choupo-Moting und Huntelaar noch S04-Spieler am Ende in die Torschützenliste ein. Der Niederländer traf somit in vier Spielzeiten in Folge am 1. Spieltag. Das gelang in der Bundesliga-Historie bisher nur Stefan Kiesling.
Gegenteilig: Ganz anders sieht es da beim FCA aus. Der hat es tatsächlich geschafft, in den letzten vier Auftaktspielen einfach mal kein Tor zu erzielen. Wird ja eh überbewertet.
Ängste fressen Seelen auf: 1899 Hoffenheim wird in Zukunft seine Spiele gegen Bayer Leverkusen einfach nicht mehr austragen - hat ja alles eh keinen Sinn. 13 der letzten 15 Spiele gingen in die Hose. Gegen kein Team verloren die Sinsheimer häufiger.
Bämm, bämm, Borussia: Wer im nächsten halben Jahr die einzig wahre Borussia ist, hat der BVB am Samstag mal recht deutlich klar gemacht. Der 4:0-Erfolg war in der Höhe definitiv nicht zu erwarten. Zudem war es der höchste Sieg eines neuen Coachs in Dortmund bei seinem Einstand. Well done, Herr Tuchel. Nicht so well done lief es für seinen Gegenüber. Lucien Favre erlebte ein kleines Deja-vu, denn nur im Septmeber 2012 kassierte Gladbach unter ihm mit 0:5 eine höhere Bundesliga-Niederlage. Gegner war der BVB. Der blieb übrigens erstmals seit Bundesligagründung in den ersten vier Pflichtspielen einer Saison ohne Gegentor. Well do..., ah, hatten wir schon.
Malle-Touristen: Wo wir gerade bei Ballermännern sind. Als absoluter Malle-Fan kristallisiert sich Bas Dost heraus. Der erzielte gegen die Eintracht sein 19. Pflichtspieltor im Jahr 2015. Bestwert aller Bundesligaspieler. Dank der Treffer des Niederländers bleiben die Wölfe auch im 23. Heimspiel in der Liga ungeschlagen. Vereinsrekord, eh klar.
Ungerechtigkeit des Spieltags: Dass der FC am Sonntag gegen den VfB gewann, ist statistisch gesehen eigentlich unmöglich. Bis zum Treffer von Anthony Modeste hatten die Geißböcke seit über 570 Minuten keinen Treffer mehr in der Fremde erzielt. Am Ende schoss die Stöger-Elf gar drei (!) Buden auf gegnerischem Platz. Was die ganze Sache noch ungerechter macht, ist, dass die Schwaben im Gegenzug 28 Mal auf das Gehäuse von Timo Horn schossen - und lediglich der Strafstoß von Didavi war drin. Apropos Didavi. Der gab zehn der 28 Torschüsse ab. Seit Oktober 2014 schaffte das kein anderer Bundesliga-Akteur. Kann er sich jetzt aber auch nichts von kaufen...
Der 1. Spieltag im Überblick