Seiferts Plan für die Bundesliga

SID
Christian Seifert hält Wolfgang Niersbach für einen geeigneten Platini-Nachfolger
© getty

Mehr Geld, mehr Übersee-Werbung, mehr Jungstars - kurz vor dem Saisonstart hat DFL-Chef Christian Seifert offengelegt, wie er die Fußball-Bundesliga fit für die Zukunft und den Verdrängungswettbewerb der europäischen Top-Ligen machen will.

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Wenn über diese Ziele auch noch Wolfgang Niersbach als UEFA-Präsident wachen würde, hätte Seifert nichts dagegen - schließlich könnte er in der Folge zum großen Bundesliga-Boss aufsteigen.

Für den Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist DFB-Präsident Niersbach jedenfalls der große Favorit auf den Chefposten bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA). "Sollte er sich zur Wahl stellen, wird es für jeden Herausforderer ziemlich schwierig, zu gewinnen", sagte Seifert der Sport Bild.

Niersbach gilt als Anwärter auf das Amt des UEFA-Präsidenten, falls der bisherige Europa-Boss Michel Platini im Februar zum neuen Präsidenten des Weltverbands FIFA gewählt wird. Schon bei der UEFA-Versammlung Mitte September könnte geklärt werden, ob der 64-Jährige als Platini-Nachfolger installiert werden soll.

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Supercup im Ausland kritisch

Sollte Niersbach den Deutschen Fußball Bund (DFB) verlassen, gilt Ligaboss Reinhard Rauball als Kandidat auf den Chefposten beim DFB. Seifert könnte dann zum alleinigen Bundesliga-Boss aufsteigen. Der 46-Jährige will dieses Thema aber noch klein halten. Solange Rauball im Amt sei, stelle sich diese Frage nicht, äußerte Seifert.

Dagegen müssen andere Fragen, die vor allem Branchenführer Bayern München aufgeworfen hat, dringend beantwortet werden. Dabei geht es vor allem um die Auslandsvermarktung und die TV-Rechte.

Den Supercup zukünftig in Übersee auszutragen, um die Vermarktung anzukurbeln - wie von Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vorgeschlagen - sieht Seifert kritisch. "Das ist auf Dauer gesehen ein kompliziertes Modell", sagte der DFL-Boss. Grundsätzlich hätte es Seifert aber "sehr begrüßt, wenn wir in diesem Sommer ein paar mehr Klubs in Asien oder den USA gesehen hätten als Bayern und Dortmund".

Vorsicht vor Mehrverteilung

Was Rummenigges Ruf nach mehr Konkurrenz im Pay-TV-Bereich zur Steigerung der Erlöse angeht, mahnt Seifert zur Vorsicht. Der gebürtige Rastatter fürchtet ein negatives Echo, falls die Live-Rechte an mehrere Bieter verteilt werden.

"Ich kann mich gut an 2005 erinnern, da haben auch viele nach mehr Wettbewerb gerufen. Und hinterher wurden wir gefragt, warum die DFL die Rechte an einen Bieter vergeben hat, bei dem man einen zweiten Vertrag brauchte, um Champions League zu sehen", sagte Seifert.

Die Hintergründe der Diskussion sind der bahnbrechende TV-Vertrag der englischen Premier League und die Neu-Vergabe der Bundesliga-Rechte. Von 2016 bis 2019 kassieren die englischen Klubs knapp 3,2 Milliarden Euro pro Saison. Zum Vergleich: Die DFL plant für die Spielzeit 2016/17 mit Einnahmen in Höhe von 835 Millionen Euro. Bei der Vergabe der Rechte ab der Saison 2017/18 im Frühjahr 2016 will die DFL die Milliarden-Schallmauer durchbrechen.

Da die Bundesliga aber auf absehbare Zeit nicht an die englischen Zahlen herankommen wird, will Seifert vor allem über den Weg der Talentförderung konkurrenzfähig bleiben: "Wir brauchen die beste Ausbildung der Welt. Weil die mit vergleichsweise wenig finanziellen Mitteln zu realisieren ist und enorm viel bewegen kann."

Der Supercup in der Analyse

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