"Die Bundesliga ist für mich neben der englischen Premier League und der spanischen Primera Division die stärkste Liga der Welt, und sie wird immer stärker", sagte der Bundestrainer auf dfb.de.
Jedes Jahr kämen interessante Spieler aus dem Ausland nach Deutschland, Fußballer und Typen, "auf die wir uns alle freuen können". Obwohl sich Rekordmeister Bayern München durch Douglas Costa und Arturo Vidal weiter verstärkt habe, sieht der Bundestrainer das Meisterschaftsrennen indes keineswegs als entschieden an.
"Pep Guardiola (Bayern-Trainer, d.Red.) verfügt über einen Kader mit fast beispielloser Qualität. Das heißt aber nicht, dass der Titel bereits vergeben ist. Die Entwicklung in Wolfsburg ist beeindruckend, ich traue Dieter Hecking und seiner Mannschaft viel zu. Der VfL hat seinen Kader zusammengehalten und mit Max Kruse einen Topspieler hinzubekommen", sagte Löw. Auch andere Teams hätten das Potenzial, "die Meisterschaft ausgeglichener zu gestalten. Es ist nicht gesagt, dass Wolfsburg das einzige Team ist, das die Bayern herausfordern kann", so der Bundestrainer.
Schweinsteigers Wechsel "spricht für seinen Ehrgeiz"
Den Wechsel des DFB-Kapitäns Bastian Schweinsteiger von den Bayern zu Manchester United bewertet Löw positiv: "Es spricht für seinen Ehrgeiz und seinen Charakter, dass Bastian diesen auch unbequemen Weg gewählt hat. Es gibt weltweit kaum Fußballer, die das Spiel einer Mannschaft so sehr ordnen können wie er."
Auch die Transfers von Lukas Podolski (vom FC Arsenal zu Galatasaray Istanbul) und Mario Gomez (vom AC Florenz zu Besiktas Istanbul) sieht der seit 2006 beim Deutschen Fußball-Bund amtierende Fußballlehrer als sinnvoll an. Die Begeisterung in der Türkei werde zum Beispiel Podolski, der dringend Spielpraxis brauche, gut tun.
Bedauern über Khedira
Löw bedauert indes die neuerliche Verletzung von Sami Khedira (zwei Monate Pause aufgrund einer Oberschenkelblessur), der von Real Madrid zum Champions-League-Finalisten Juventus Turin gewechselt ist. Löw: "Er hat aber schon schlimmere Situationen gemeistert und oft bewiesen, dass er ein Kämpfer ist. Wenn er fit und in Topform ist, gibt es keine Mannschaft der Welt, der er nicht helfen kann."
Der 55-Jährige freut sich, dass seine Nationalspieler "eine lange Sommerpausen hatten" und sich erholen konnten. "Es gibt außerdem neben den Etablierten einige junge Spieler, die wir im Blickfeld haben. Von ihnen erwarte ich, dass sie noch mehr auf sich aufmerksam machen und mir damit neue Optionen bieten", äußerte Löw. Es sei wichtig, dass die Nationalspieler im Hinblick auf die EM-Qualifikationsspiele im September gegen Polen und Schottland "Rhythmus aufnehmen können".
Joachim Löw im Steckbrief