Dieser Druck sei auch der Grund dafür, warum er nicht voll auf den Nachwuchs setzen könne: "Bei uns müssen immer die momentan Besten spielen. Das macht es für die jungen Spieler nicht einfacher. Sie müssen jeden Tag ans Limit gehen, um mithalten zu können."
Di-Santo-Abgang bringt "Unruhe"
Ganz bitter war der späte Abgang von Franco Di Santo zu Schalke 04. "Ich war nicht sauer, sondern nachdenklich. Wir hatten uns auf ein Spiel mit diesen zwei Topstürmern (Di Santo und Ujah, Red.) fokussiert", sagte der Ukrainer, "da bringt so ein später Wechsel natürlich Unruhe. Di Santos Wechsel war absolut legitim, leider nur sehr spät. "
Ohne seinen Stürmerstar sei er nun "etwas unruhiger", auch wenn man desse Leistungen "nicht überhöhen" dürfe: "Wenn Franco in Form war und Lust hatte, dann war er klasse. Aber wir haben ihn auch schwach spielen sehen." Nach kurzer und intensiver Suche wurde am Mittwoch mit Aron Johansson ein US-Amerikaner von AZ Alkmaar als Nachfolger präsentiert.
Johansson bekommt Zeit
"Aron Johannsson ist genau der Typ, den wir gesucht haben", freute sich Skripnik über den Coup, der Werder rund 4,2 Millionen Euro kostete. Nun hofft man an der Weser, dass sich der Neue so gut präsentiert wie Selke-Nachfolger Anthony Ujah bisher, der vom 1. FC Köln kam: "Mit der Ujah-Verpflichtung haben wir alles richtig gemacht, der bringt seit dem ersten Tag, was wir brauchen. Wenn das jetzt auch mit dem zweiten Stürmer so klappt, dann bin ich überglücklich. Aber ich habe auch Verständnis, wenn es etwas dauert."
Und nur darum geht es Skripnik, um Spieler, die zu Bremen passen und zu seinem bevorzugten Spielsystem mit einer Raute. "Wir haben Entscheidungen getroffen, haben uns bewusst von Petersen, Elia und Obraniak getrennt, die nicht so gut in unser Spiel passten", erklärte er die Abgänge dreier namhafter Spieler.
"Wir sind nichts Besonderes"
Die Beliebtheit um seine Person und die Aufbruchstimmung, die etwa durch den Sieg gegen den BVB im vergangenen Dezember entstanden ist, schätzt Skripnik ganz nüchtern ein: "Wir und meine Kollegen sind nichts Besonderes. Wir haben ein Herz für Werder. Wir sind ehrlich zu den Spielern. Und lachen vielleicht mehr mit den Spielern als früher."
Nun muss sich Skripnik über voll 34 Spieltage beweisen, einen Bonus erwartet er dabei nicht: "Wir hatten einen Bonus, weil es um den Klassenerhalt ging. Wir sollten schließlich frischen Wind bringen. Ich bin echt froh, dass ich nicht direkt nach Thomas Schaaf gekommen bin. Das wäre nach so einer erfolgreichen Ära verdammt schwierig geworden. Zum Glück bin ich damals nicht gefragt worden."