Hannover 96 (6:16 Tore, 2 Punkte)
96 zeigte beim 1:1 im Derby gegen Wolfsburg eine ordentliche Leistung. Viel schwächer als in den Vorwochen ging es allerdings auch kaum. Hannover fehlte zuletzt immer mehr eine sinnvolle Ordnung, aus der man Angriffe in die Offensive vortragen kann.
Es herrschten vielmehr häufig chaotische Strukturen auf dem Feld, die Coach Michael Frontzeck noch nicht eindämmen konnte. Frontzeck testet zwar vieles, doch sein Team schafft es bei eigenem Ballbesitz kaum einmal, effiziente Lösungen zu kreieren.
Den Niedersachen geht es wie dem kommenden Gegner aus Bremen: ohne Ball und mit dem Fokus auf die Defensivarbeit kommt die Truppe deutlich besser zurecht. Es wird daher spannend sein zu beobachten, welchen Plan 96 gegen die Werderaner verfolgen wird.
An der Seitenlinie wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit weiterhin Frontzeck stehen. Der Coach wurde unter der Woche vom in der Öffentlichkeit bisweilen fragwürdig agierenden Präsidenten Martin Kind angezählt.
Die kleine Fehde zwischen Kind und Frontzeck, die Suche nach einem neuen Sportdirektor, eine verunsichert wirkende Mannschaft - es stimmt beim Tabellenletzten an vielen Stellen nicht. Hannover befindet sich weiterhin voll im Umbruch.
"Ich kann nicht verhehlen, dass ich mich für uns alle in Hannover sehr freue", sagte Frontzeck nach dem überraschenden Punktgewinn beim Pokalsieger. "Die Woche war schwierig und kompliziert. Die Mannschaft hat endlich 93 Minuten gut gegen den Ball gearbeitet."
Dafür gab es vom Trainer eine Belohnung für die Mannschaft: zwei freie Tage - und am Mittwoch begeben sich die 96er wie schon während des Abstiegskampfes im Vorjahr zum Kurztrainingslager in die Klosterpforte nach Harsewinkel.
Daraus sollten die Hannoveraner die nötige Energie ziehen, um in den kommenden Wochen bestehen zu können. Es warten nämlich durchaus machbare Gegner auf die Roten: nach Werder geht es gegen Köln, Frankfurt, Darmstadt, Hamburg und Hertha BSC.
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