Das Arbeitspapier von Daniel Didavi läuft lediglich bis zum 30.6.2016. Eine Vertragsverlängerung kommt dem Zehner aber offenbar nicht in den Sinn. Dabei hatten die Stuttgarter bereits alle Details vorbereitet: Laut Stuttgarter Zeitung boten die Schwaben ihrem Regisseur eine Verlängerung über vier Jahre, sowie den Aufstieg zum Spitzenverdiener an.
Dem Vernehmen nach wollen sich Didavi und sein Berater Karlheinz Förster das Angebot noch nicht mal anschauen. Ein mehr oder weniger offensichtlicher Fingerzeig, auch wenn Robin Dutt diesen Umstand herunterzuspielen versucht. "Wir sind übereingekommen, dass es aufgrund der sportlichen Situation nicht sinnvoll ist, jetzt über Einzelverträge zu sprechen", so der Manager.
Auch für den Spieler birgt die Situation einige Risiken. Immerhin kämpft der 25-jährige Nürtinger mit den Nachwehen eines Knorpelschadens. Doch der Wunsch nach einer VfB-Verlängerung scheint geringer ausgeprägt als der Champions-League-Traum. Diesen könnte ihm Bayer Leverkusen erfüllen. Angeblich besteht mit dem Werksklub sogar eine mündliche Einigung.
Rudi Völler soll sich bereits Ende Juni bei Stuttgarts Manager Robin Dutt gemeldet haben und bot sechs Millionen - dieser lehnte ab. Kurz vor Transferschluss kam dann offenbar das nächste Bayer-Angebot ins Haus geflattert: 15 Millionen, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet. Da auch diese Offerte abgelehnt wurde, wird man den offensiven Mittelfeldspieler wohl ohne Gegenwert verlieren. Auch Dutt merkte an: "Wir haben das jetzt nicht mehr in der eigenen Hand."
Didavi meldete sich unterdessen via Facebook zu Wort und dementierte die Gerüchte vehement: "Ich habe nirgendwo einen Vertrag unterschrieben, noch bin ich mir schon mit irgendeinem Verein für das nächste Jahr einig", teilte er mit und fuhr fort: "Es ist auch nicht wahr, dass ich mir ein Vertrangsangebot vom VfB nicht einmal angehört habe, da es schlichtweg noch keine Gespräche gab."
Niedermeier und Harnik vor dem Abschied?
Doch der Fall Didavi ist nicht die einzige Unbekannte bei den Schwaben. Auch die Zeichen bei Georg Niedermeier und Martin Harnik stehen auf Abschied. Trotz der schlechtesten Abwehr der Liga setzt Alexander Zorniger nicht auf den 1,90-Meter-Hünen Niedermeier. "Wir haben nicht so brutale Eins-gegen-eins-Monster auf der Bank. Da braucht mir jetzt keiner mit Georg Niedermeier zu kommen. Er trainiert ordentlich, aber wir wollen nicht ständig hin und her wechseln", erklärte der Stutgarter Trainer gegenüber der Bild.
Martin Harnik spielte dagegen zu Beginn der Saison, wurde aufgrund der mangelnden Chancenverwertung jedoch auf die Bank versetzt. Timo Werner hat ihm den Rang abgelaufen und gegen Gladbach wurde dem Österreicher sogar Jan Kliment vorgezogen. Die Verträge von Niedermeier und Harnik laufen im kommenden Sommer aus. Sollte der VfB noch eine Ablöse generieren wollen, müssten beide Akteure im Winter verkauft werden.
Daniel Didavi im Steckbrief