Und der sichtlich geladene Hecking schickte noch eine überdeutliche Warnung an seinen Topstürmer hinterher: "Wenn er meint, er muss seinen Ärger öffentlich zur Schau stellen, dann ist er hier in Wolfsburg falsch."
Rumms! Heckings Aussagen dürften Dosts ziemlich großes Ego empfindlich treffen. Statt die Joker-Qualitäten des zweifachen Torschützen (76. und 88./Foulelfmeter) zu loben, prangerte Hecking dessen offenbar mangelhafte Einstellung an. In aller Öffentlichkeit und mit selten gezeigter Härte.
Vor dem Spitzenspiel am Dienstag (20 Uhr) beim Rekordmeister Bayern München sicherlich kein idealer Zeitpunkt, doch Hecking will Dost weiter schmoren lassen: "Ich lasse ihn jetzt drei Tage in Ruhe, so wie er das mit der Mannschaft auch getan hat."
Dosts Wechselbad der Gefühle
Hecking ist sauer, weil Dost zunächst im Champions-League-Auftaktspiel gegen ZSKA Moskau (1:0) wenig Einsatzfreude gezeigt und im Training danach übellaunig und mit lascher Körpersprache für schlechte Stimmung im Team gesorgt hatte. "Das ist sehr bedenklich", sagte Hecking: "Da sollte er schleunigst seine Einstellung ändern."
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Vom Bankdrücker zum Ballermann zum Buhmann - Dost erlebte gegen Hertha innerhalb von nur zwei Stunden ein Wechselbad der Gefühle. Ohne den extrem motivierten Angreifer, der fünf Minuten nach seiner Einwechslung eine Vorlage von Daniel Caligiuri verwertete und wenig später einen Foulelfmeter nervenstark verwandelte, hätte der Pokalsieger vor dem Duell bei den Bayern wohl einen schmerzhaften Rückschlag erlitten. Doch davon ließ sich Hecking nicht besänftigen: "Es freut mich für die Mannschaft, dass er zwei Tore gemacht hat."
Hecking geht der Teamgedanke über alles, vielleicht wollte er mit der Kritik seinen besten Stürmer (vier Saisontore) aber auch anstacheln. Doch der ist ohnehin heiß auf die Bayern.
"Wir fahren nicht nach München, um da unentschieden zu spielen", betonte Dost. Ob er von Beginn an auflaufen darf oder Hecking ihn aus disziplinarischen Gründen wieder auf die Bank setzt, darüber dürfte vor allem Dosts Reaktion auf die harte Kritik entscheiden. Sein Vertreter Nicklas Bendtner strahlt jedoch derzeit kaum Torgefahr aus.
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