Der in der Bundesliga offenkundig weiterhin äußerst begehrte Weinzierl steht bei Borussia Mönchengladbach hoch im Kurs. Gladbach ist auf der Suche nach einem dauerhaften Erben von Lucien Favre und dabei auf den gebürtigen Straubinger gestoßen. Borussias Sportdirektor Max Eberl gab sich keine Mühe, das Interesse an seinem früheren Mitspieler zu dementieren. "Im Fußball ist vieles möglich und wir müssen in alle Richtungen denken", sagte er.
Eberl äußerte er sich lobend über Weinzierls Arbeit und sah auch dessen noch bis 2019 laufenden Vertrag nicht als unüberwindbares Hindernis. "Auf uns hat auch keiner Rücksicht genommen, als wir Spieler wie Reus, Dante oder ter Stegen hatten", sagte er, handelte sich aber zunächst eine Abfuhr von FCA-Präsident Klaus Hofmann ein. Wenn Eberl eine Flatrate habe, könne er ruhig anrufen, meinte der bei Sky90, "zusätzliche Kosten würde ich damit aber nicht verbraten". Schließlich habe der FCA im Sommer schon Interessent Schalke 04 abwehren können.
"In letzten Tagen keine Sekunde mit Gladbach befasst"
Auch der umworbene Weinzierl spielte das Thema zunächst herunter. "Ich habe mich in den letzten Tagen mit keinem Gedanken mit Mönchengladbach befasst", sagte der FCA-Coach am Mittwoch. Zurzeit hat er ohnehin genug mit seiner (aktuellen) Mannschaft zu tun. Erst am letzten Samstag musste diese gegen 1899 Hoffenheim (1:3) wieder eine Enttäuschung hinnehmen. Platz 16 mit vier Punkten liegt deutlich unter den Ansprüchen, auch wenn der Coach findet: "Wir sind nicht komplett auf dem falschen Weg. Wir müssen nur Kleinigkeiten besser machen."
Damit sollten die Schwaben am besten gegen den serbischen Meister beginnen. Eine Leistung wie beim Debüt in der Europa League bei Athletic Bilbao (1:3) könnte helfen, als der FCA positiv überraschte. Aber auch in dieser Begegnung verpasste es Weinzierls Elf, mehr als warme Worte zu ernten.
Partizan steckt ebenfalls in der Krise
Mangelnde Chancenverwertung, individuelle Fehler, Führungsspieler auf Formsuche: Die Schwierigkeiten sind vielschichtig. Der anstrengende Drei-Tage-Rhythmus lässt kaum Zeit, daran zu arbeiten. "Es ist schon ein Problem, dass eine große Anzahl der Trainingseinheiten fehlt", sagte Weinzierl, und schob tapfer nach: "Wir freuen jetzt uns auf Donnerstag."
Partizan könnte der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt sein. Der serbische Serienmeister steckt ebenfalls in der Krise. Von den vergangenen vier Ligaspielen wurde nur eines gewonnen, als Dritter der Jelen SuperLiga liegen die Schwarz-Weißen neun Punkte hinter Erzrivale Roter Stern zurück.
Zudem hatten die Serben Pech bei der Anreise. Auf dem Weg von München nach Augsburg steckte der Mannschaftsbus auf der A99 im Stau fest, sodass die Partizan-Pressekonferenz sowie das Abschlusstraining in der Augsburger Arena kurzfristig abgesagt werden mussten.
Partizans Bilanz in Europa ist desaströs: In 43 Gruppenspielen (Champions und Europa League) gab es lediglich drei Siege - den jüngsten zum Auftakt gegen AZ Alkmaar (3:2). Trainer Zoran Milinkovic steht unter Druck, der Klub setzt in der Not auf die Fans. Die haben zumindest einen furchteinflößenden Spitznamen: Grobari, Totengräber.
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