Wow, krasse Spezialeffekte!

Von SPOX
Perfekt in A- und B-Note erzielt Thomas Müller das 1:0 für Bayern gegen Dortmund
© getty

Die Traumfabrik FC Bayern lässt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Diesmal in den Zahlen des Spieltags: Die neuen Rekordzahlen aus München, ein Loblied auf den FC Ingolstadt und Andre Schubert und zwei gar nicht mal so doofe Verständnisfragen.

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Real oder Fake: Noch nie war der FC Bayern so Hollywood wie dieser Tage - und das ganz ohne Allüren, aufgesetzte Show und Skandale. Die Produktionen aus den Studios an der Säbener Straße sind so perfekt, dass das Publikum Reales und Fake kaum mehr auseinanderzuhalten vermag. Es gibt sogar Leute, die glauben, Robert Lewandowski habe tatsächlich zwölf Tore in den letzten vier Pflichtspielen geschossen. Hollywood II, also die Jungs in Kalifornien, arbeitet in Ermangelung eigener Ideen auf Hochtouren an einem Remake. Wesley Snipes und Hugh Jackman sollen ganz scharf auf die Rollen von Jerome Boateng und Robert Lewandowski sein. Kevin James hat für den Götze-Part schon unterschrieben.

Weekly Robert: Robert Lewandowski hat seinen beim Wolfsburg-Verriss gesammelten Rekorden noch eine Bestmarke hinzugefügt. Neun Tore in drei aufeinanderfolgenden Spielen gab's noch nie! Dass der Pole jetzt nach 8. Spieltagen die Torjägerliste mit 12 Treffern anführt, ist dagegen nichts Besonderes. Das haben schließlich die Herren Müller auch schon geschafft: Der Kölner Christian in der Saison 1964/65 und der Münchner Gerd 68/69.

Gab's auch schon: 24 Punkte und +24 als Tordifferenz ist auch nichts Neues. Das haben die Bayern auch schon vor drei Jahren hinbekommen - ohne Lewandowski und ohne Guardiola. Damals hatten Mandzukic, Müller, Schweini und Co. nach acht Spieltagen zwar zwei Tore weniger erzielt (26 statt 28), dafür aber auch nicht so lausig verteidigt wie die aktuelle Elf und nur halb so viele Gegentore zugelassen (2 statt 4).

Gab's noch nicht: Für noch ein Novum haben die Bayern gesorgt. Noch nie betrug der Vorsprung eines Spitzenreiters nach acht Spieltagen sieben Punkte auf den Tabellenzweiten. Zugegeben: Diese Feststellung bezieht sich auf alle Saisons seit Einführung der Dreipunkteregelung zur Saison 1995/96. Dennoch heißt das ja, dass die Bayern all ihre Titel in den letzten 20 Jahren unter weitaus widrigeren Bedingungen als in dieser Spielzeit klar gemacht haben. Heißt auch: Die werden wahrscheinlich schon wieder Meister.

Weekly Pierre-Emerick: Pierre-Emerick Aubameyang lässt nicht locker. Der Anschlusstreffer bei den Bayern wird ihm vermutlich nicht gerade angenehm in Erinnerung bleiben, eine uralte Rekordmarke hat er damit dennoch eingestellt. Der Gabuner hat jetzt in zehn aufeinanderfolgenden Bundesligaspielen getroffen. Co-Rekordhalter ist Klaus Allofs, der 1984 im Trikot des 1. FC Köln das gleiche Kunststück vollbrachte.

Wer war noch Favre? Seit dem Trainerrücktritt läuft es bei Gladbach wie am Schnürchen. Beim 2:0 gegen Wolfsburg war noch nicht einmal einer so dusselig und hat einen Elfmeter verursacht. Andre Schubert gelingt es als erstem Gladbach-Trainer, seine ersten drei Bundesligaspiele zu gewinnen. Das klingt jetzt vielleicht nicht so aufregend, bedeutet aber, dass Schubert damit Leuten wie Hennes Weisweiler, Udo Lattek, Jupp Heynckes, Hans Meier und einem gewissen Lucien Favre einiges voraus hat.

Ein Hoch auf...: den FC Ingolstadt! Der Aufsteiger hält nämlich nicht nur super mit in der höchsten deutschen Spielklasse, nein, er hat auch noch einen Rekord aufgestellt. Einen Rekord, von dem die Bayern z.B. nur träumen können. Mit sechs Toren hat der FCI nämlich 14 Punkte geholt und so effizient war noch keiner. 2,3 Punkte pro Tor heißt das umgerechnet. Unglaublich. Beinahe unglaublich ist auch, wie stabil der Neuling ist. Gegen Frankfurt spielte man zum fünften Mal in dieser Saison zu null. Das hat sonst keiner geschafft, nicht einmal die Bayern.

Das krasse Gegenteil...: von Ingolstadt ist Werder Bremen. Die Hanseaten haben ihren Kasten jetzt seit elf Bundesligaspielen nicht mehr sauber halten können. Ein Fischbrötchen darauf, dass es bei elf nicht bleibt. Nächster Gegner sind die Bayern.

Warum? Warum fährt der HSV eigentlich jedes Jahr (zumindest fast jedes) nach Berlin. Die Kosten könnte man sich auch sparen, wie man beim 0:3 am vergangenen Samstag gesehen hat. Im 33. Bundesligaspiel des Dinos in der Hauptstadt setzte es die 21. Niederlage. Das nennt man dann wohl Angstgegner.

Warum? Warum setzt Roger Schmidt Stefan Kießling eigentlich auf die Bank und bringt Chicharito stattdessen von Beginn an? Weiß Leverkusens Trainer nicht, dass Kießling als Joker nicht funktioniert? Sein letztes Joker-Tor gelang dem 31-Jährigen 2007. Wieso sollte er jetzt plötzlich treffen? Und auf der anderen Seite: Gilt für Chicharito nicht das genaue Gegenteil? Das soll einer verstehen!

Der 8. Spieltag auf einen Blick