Von Glück oder Zufall will der um Struktur bemühte Ungar im Interview mit der Bild jedoch nichts wissen: "Ich habe für alles einen Plan. Ein Plan ist für mich wie ein Ziel, das ich erreichen will. Man muss sich immer weiterentwickeln. Wäre ich als Spieler oder Trainer stehengeblieben, würde ich heute nicht hier sitzen."
Dardai, der schon als Aktiver ein offensiv denkender Spieler war, ist froh, dass die Mannschaft im Sommer genau nach seinen Vorstellungen umgebaut werden konnte. Ein großes Lob spricht er auch dem oft kritisierten Manager Michael Preetz aus: "Er hat alles für mich gemacht. Die Leute geholt, die ich brauchte. Das Team, unser Umfeld so aufgestellt, dass es passt. Er ist ein überragender Manager für einen Trainer."
"Noch lange nicht am Limit"
Offensiv läuft es für die Berliner deutlich besser als noch in der abgelaufenen Saison. Der 39-Jährige freut sich besonders, dass der Zufall aus dem Spiel der Hertha verschwunden ist: "Wir schießen keine Zufallstore mehr. In der Vergangenheit mussten wir beten, dass uns vorn der liebe Gott hilft. Da brauchen wir Glück - jetzt brauche ich Spieler, die nie zufrieden sind."
"Die Mannschaft ist noch lange nicht am Limit", macht der Coach den Hertha-Anhängern Hoffnung. "Wir entwickeln uns immer weiter und können uns in allen Bereichen noch steigern." Egozentrische Einzelkönner, wie früher ein Marko Pantelic, gehören in Berlin unter Dardais Regime längst zur Vergangenheit. Unter ihm zeichnen sich die Herthaner vielmehr durch ihr Kollektiv aus: "Wir spielen Fußball, jeder hat seine Ballkontakte. Ich glaube, dass jede Mannschaft gern so spielen würde."
Pal Dardai im Steckbrief