Strutz hatte zu Beginn der Woche den überraschenden Abschied von Tuchel als FSV-Coach im Mai letzten Jahres kritisiert. Der 42-Jährige hatte damals beim selbsternannten Karnevalsverein noch einen Vertrag bis 2015. "Wir haben unterschiedliche Auffassungen von Respekt. Sein Abgang war schon grenzwertig", hatte Strutz der Bild über die Trennung gesagt.
Tuchel wollte am Donnerstag auf die Begleitumstände seines Abschiedes nicht mehr genau eingehen, aber ließ kein gutes Haar an Strutz. "Wie und wo er es gesagt hat, sagt am Ende mehr über Harald Strutz aus als über mich". meinte Tuchel.
Auf seine Jahre als Bundesliga-Trainer der Rheinhessen (2009 bis 2014) blickt Tuchel, der nach seinem Abgang ein Sabbat-Jahr einlegte, mit Freude zurück. "Mainz ist fast zu meiner zweiten Heimat geworden. Es war nicht nur beruflich eine sehr einschneidende und außergewöhnliche Zeit", meinte der gebürtige Schwabe: "Dorthin zurückzukommen und dort im Hotel zu wohnen, wird schon ein bisschen komisch für mich."
Abschied "alternativlos"
Sein Abschied vor rund anderthalb Jahren sei "alternativlos" gewesen. Allerdings ist Tuchel noch heute "sehr unglücklich" darüber, wie die Sache "medial" gelaufen sei.
Mit einem Pfeifkonzert am Freitagbend rechnet der Borussen-Coach, dessen Team seit vier Pflichtspielen sieglos ist, indes nicht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Publikum Vorbehalte hat", sagte Tuchel, "ich glaube, dass die, sie sich freuen, in der Überzahl sein werden."
Thomas Tuchel im Steckbrief